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Unklare Blutgasanalyse

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  • Unklare Blutgasanalyse

    Hallo,

    Auf Grund starker Beschwerden (Atemnot, Herzrasen, Schweißausbrüche, Schwindel, Kreislaufprobleme, usw) wurden bei mir mehrere Untersuchungen durchgeführt, welche in Ordnung waren, bis auf diese Blutgasanalyse. Die Werte waren wie folgt:

    (Referenzwerte in den Klammern)

    PO2: 91mmHg (84-104)
    PCO2: 30mmHg (35-46)
    pH: 7,44 (7,35-7,45)
    HCO3: 20mmol/l (21-26)
    BE: -3,0 (-2,0-3,0)

    Mir wurde nun schon gesagt dies sei eine kompensierte metabolische Azidose und gehört abgeklärt, meine Hausärztin tut das allerdings als Hyperventilation ab und weigert sich weitere Diagnostik durchzuführen.

    Kreatin, GFR, ALT und AST sind übrigens in Ordnung, Urin auch.

    Wie würden Sie diese Blutgasanalyse bewerten?

    Diese starken Beschwerden wie oben beschrieben habe ich nun zum 2. Mal. Das erste Mal hielt der Zustand ca 25 Tage an und begann ca 15 Tage nachdem ich mein Medikament Pregabalin von 150 auf 125mg pro Tag reduziert habe. Diese Mal begannen die Probleme auch ca 15 Tage nach Reduktion von 125 auf 100mg pro Tag.
    Kann das Absetzen solche Symptome hervorrufen? Haben die Symptome was mit der Blutgasanalyse zutun oder erklärt diese die Symptome nicht?

    Danke schonmal vorab


  • Re: Unklare Blutgasanalyse

    Hallo,

    Bei der Blutgasuntersuchung werden der Sauerstoffpartialdruck (pO2) und der Kohlendioxidpartialdruck (pCO2) 
ermittelt. Eine wichtige Rolle dabei spielt der pH-Wert des Blutes.
    Der pH-Wert gibt an, wie "sauer" das Blut ist.
    Ein 
Sauerstoffmangel beziehungsweise ein Überschuss an Kohlendioxid lässt das Blut "sauer" werden.
    Diesen "sauren Zustand" versucht der Körper auszugleichen, indem die Säure des Blutes abgefangen wird. Dieser "Säurefänger" ("Puffer", "Pufferbase") ist das "Bicarbonat" (Hydrogenbicarbonat, HCO3-).
    Mit dem BE wird der sogenannte "Basenüberschuss" (Base Excess) bestimmt. Dieser Wert zeigt an, wie viele "Pufferbasen" im Blut gebildet wurden, um einen sauren Zustand zu neutralisieren. Der Basenüberschuss liegt normalerweise bei -2 bis +3 mmol/l (sowohl im arteriellen als auch im venösen Blut)

    Als metabolische Azidose bezeichnet man in der Medizin eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes und des Körpers. Sie wird durch vermehrt im Körperstoffwechsel anfallende Protonen, deren verminderte Ausscheidung oder einen Bikarbonat-Verlust verursacht.

    Die bei einer Blutgasanalyse erhobenen Werte müssen immer in einem Zusammenhang betrachtet werden. Ein Patient mit metabolischer Azidose z.B fällt vor allem durch seine verstärkte, tiefe, normofrequente Atmung auf.

    Es gibt bei der Blutgasanalyse unter Umständen tageszeitliche und jahreszeitliche Schwankungen ohne Bedeutung für eine Erkrankung. Auch sind einzelne Laborwerte alleine meistens nicht aussagekräftig.

    Sie müssen im Zusammenhang mit den anderen Werten (insbesondere pH und pCO2) und im Verlauf betrachtet werden und können nur dann eine reelle Aussage ergeben.

    Mit freundlichen Grüssen

    Thomas Hagen

    Kommentar


    • Re: Unklare Blutgasanalyse

      Sehr geehrter Herr Hagen,

      Danke für die ausführliche Erläuterung zum Thema Blutgasanalyse.
      Sind die oben genannten Werte denn ein Anzeichen auf eine metabolische Azidose, trotz des ziemlich hohen pH Wertes? Oder würde das eher für eine respiratorische Alkalose sprechen, die metabolisch kompensiert wird?

      Mit freundlichen Grüßen,
      Ayioura

      Kommentar

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