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Probleme trotz Salbutamol

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  • Probleme trotz Salbutamol

    Hallo, meine 15jährige Tochter betreibt Judo als Leistungssport. Da sie in letzter Zeit während bzw. nach dem Training Atemprobleme trotz vorheriger Einnahme des Salbutamol-Sprays hatte, wurden Untersuchungen durchgeführt. Mit dem Ergebnis, dass sie ein hyperreagibles Bronchialsystem hat. Sie nimmt jetzt seit 10.12 14 2xtägl. einen Kortisonspray Budesonid 400. Wann müsste man eine Besserung ihres Zustandes beim Sport merken? Wie gesagt, sie nimmt vor dem Training 2x Salbutamol aber sie bekommt trotzdem zu wenig Luft, sodass sie nach längstens einer Stunde noch einen Hub braucht. Aber auch der verbessert nicht wesentlich ihren Zustand. Nach Ende des Trainings ist sie total geschlaucht
    und braucht ziemlich lang bis der Normalzustand wieder hergestellt ist. Unlängst hatte sie sogar noch am nächsten Tag leichte Atemprobleme. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Atemnot beim Training immer früher einsetzt. Weiß vielleicht jemand einen Rat?

    Danke, mfg Brigitte


  • Re: Probleme trotz Salbutamol

    Hallo,
    bei Ihrer Tochter wurde ein Asthma bronchiale diagnostiziert. Das Asthma bronchiale besteht aus einer Entzündung und einer Verkrampfung (während eines Anfalls oder bei schwererem Asthma auch als Dauerzustand). Die Basistherapie beim Asthma besteht darin, die Entzündung zu behandeln. Dies geschieht in der Regel mittels eines Cortisonsprays (bei Ihrer Tochter das Budesonid).

    Das inhalative Cortison (Budesonid) wird im Mikrogramm-Bereich Ihrer Tochter verabreicht. Eine Wirkung tritt frühestens nach 2 - 3 Wochen, insgesamt aber meist erst nach 4 - 6 Wochen auf - wenn die Therapie angeschlagen hat.

    Da die Basisbehandlung eines Asthmas meist die antientzündliche Therapie ist, empfiehlt sich vor der Therapieeinstellung eine NO-Messung durchzuführen. Diese NO-Messung kennzeichnet die allergische-asthmatische Entzündung und der Therapieerfolg unter dem Medikament kann dann nach 4-6 Wochen beurteilt werden.
    Bei dieser NO-Messung handelt es sich um eine s.g. Selbstzahlerleistung, die in den meisten Fällen mit 20 Euro/Messung bezahlt werden muss, die ich aber durchaus für sinnvoll halte.
    Asthma ist einer Erkrankung, die sich in den meisten Fällen auch auf Dauer sehr gut behandeln lässt. Bei der antiasthmatischen Therapie handelt es sich immer nur um eine symptomatische Therapie, darum sollte wenn die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung besteht, über eine solche Therapieform nachgedacht werden. Eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) ist die einzige Möglichkeit, wenn auch nur in geringen Maße, bei der eine Verbesserung oder Heilung der Symptome erreicht werden kann.
    Leider gibt es aber auch ab und zu therapieresistente Formen von Asthma. Für solche Fälle empfiehlt sich eine weitere Abklärung in einer Lungenfachklinik.
    Meine Frau und ich betreiben selbst Karate seit mehreren Jahren. Meine Frau selber ist Asthmatikerin. Dieser Sport wird meist in Hallen und Judo dazu noch auf Matten durchgeführt. Gerade in solchen Räumlichkeiten können Allergene (vor allem Hausstaubmilben) eine Rolle spielen.
    Darüber hinaus entscheiden über Sieg und Niederlage in solchen Sportarten die richtige Atemtechnik.
    Zunächst sollte der Trainer Ihrer Tochter darüber informiert werden, dass Ihre Tochter Asthma hat, damit er weiss wie er sich in gewissen Situationen verhalten muss.
    Asthmatiker brauchen meist eine längere Aufwärmphase. Bzgl. der richtigen Atemtechnik kann sie ein guter Trainer sicherlich Hilfestellung leisten.

    Mit freundlichen Grüssen

    Thomas Hagen

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    • Re: Probleme trotz Salbutamol

      Danke für die infomative Antwort. Werde den Lungen-FA beim nächsten Besuch auf die NO Messung ansprechen. Meine Tochter klagt in der Zwischenzeit über vermehrte Schleimbildung. Kann dies eine Nebenwirkung von Budesonid sein? Hatte sie bis Mitte Dezember überwiegend nur bei ihrer sportlichen Betätigung die Luftprobleme, so kommt es jetzt auch schon bei nur geringerer Belastung, wie z.B. wenn sie nur ein paar Stiegen raufläuft oder 300m mit dem Hund lauft zu Atemproblemen - dürfte das jetzt nach 3wöchiger Budesonid-Therapie überhaupt noch sein? - schön langsam müsste doch eine Besserung eintreten oder könnte es sein, dass bei ihr dieses Medikament etwa nicht wirkt? Müsste Salbutamol vor dem Sport eigentlich die Atemprobleme ganz ausschalten können? Der Trainer ist natürlich über die Asthmaprobleme informiert und reagiert rechtzeitig wenn er merkt, dass sie zu wenig Luft bekommt und das Training wird mit einer halbstündigen Aufwärmphase begonnen bevor es zur Extrembeanspruchung kommt. (Übrigens wurde erst durch den Bronchprovokationstest festgestellt, dass sie ein hyperreagibles Bronchialsystem hat - der normale Lungenfunktionstest war nicht auffällig, da war das Lungenvolumen ok). Eigentlich ist erst im März ein Kontrolltermin ausgemacht, aber ich denke, dass es vielleicht doch besser sein wird schon früher mit dem Arzt zu sprechen? Werde kommende Woche noch das erste Training nach den Ferien abwarten und dann entscheiden.

      mfg Brigitte

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