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Frage zu Hausstaubmilbenallergie

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  • Frage zu Hausstaubmilbenallergie

    Hallo,

    bei mir wurde jüngst eine Hausstaubmilbenallergie festgestellt. Stärker als alle übrigen Symptome, hab ich besonders mit Hustenanfällen zu kämpfen. Diese kommen "überfallartig", teilweise sogar bis zum Würgereiz, was ich als sehr unangenehm empfinde und mich wie gesagt auch schwerer belastet, als alle anderen Symptome. Nun wurde mir Ceterizin als Medikament empfohlen. Dieses lindert zwar Beschwerden, wie Niesen oder rote, tränende Augen. Die gelegentlichen Hustenanfälle bleiben jedoch. Können Sie mir irgendwas empfehlen, womit man gezielt gegen die lästigen Hustenattacken vorgehen kann?

    vielen Dank und Gruß

    PS

    Nur der Vollständigkeit halber: Ich habe vor dem Allergietest bereits einiges an Untersuchungen hinter mir, darunter zb auch Herz-Check und Reflux Untersuchung. Von dieser Seite alles ok. Der Husten kann also eigentlich nur Allergiebedingt sein...so zumindest die Meinung der bisherigen Ärzte


  • Re: Frage zu Hausstaubmilbenallergie

    Hallo, nach ihrer Beschreibung könnte es sich hier bereits um die ersten Anzeichen eines Asthma bronchiale handeln, die oft in Verbindung mit Allergien auftreten. Sie sollten sich zur weiteren Abklärung an einen Lungenfacharzt vor Ort wenden, der dann bei Ihnen eine s.g. unspezifische Provokationstestung durchführen wird. Außerdem empfehle ich zusätzlich eine so genannte NO-Messung (IGeL-Leistung, ca. 20 Euro) bei der die allergische Entzündung in Ihrer Ausatemluft gemessen wird. Hierdurch kann die Schwere der Entzündung und ggf. die Dosierung der notwendigen Medikamente genauer eingeschätzt werden. Sie sollten vor dem Termin mind. 5-7 Tage vorher keine Antiallergika (Ceterizin) und/oder Sprays für die Lunge eingenommen haben. Bitte klären Sie das vor Terminvereinbarung. Vermutlich werden Sie, sollte sich bei den Testungen ein Asthma herausstellen, auf ein inhalativen Kortison zur Behandlung der Entzündung des Asthma eingestellt. Je nach Schwere des Asthma ggf. zusätzlich noch auf ein langwirksames atemwegserweiterndes Spray und ein kurzwirksames atemwegserweiterndes Spray als s.g. Notfallspray. Mit freundlichen Grüßen Thomas Hagen

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    • Re: Frage zu Hausstaubmilbenallergie

      Hallo Herr Hagen,

      vielen Dank für Ihre Antwort! Nun ist es so, dass ich vorab eine ganze Reihe von Untersuchungen durchgeführt habe. Darunter auch ein Lungenfunktionstest! Dabei waren allerdings keine Auffälligkeiten zu finden. Mittlerweile habe ich mal "testweise" einen Tag mit einer Atemschutzmaske (ffp2) in der Wohnung verbracht. Ergebnis: Ich musste nicht ein einziges Mal husten. Es scheint also doch mit einer allergischen Reaktion zu tun zu haben. Bleibt die Frage, was mir effektiv hilft. Wenn Sie mir die Frage gestatten: Wie sind denn Ihre Erfahrungen mit einer Hypersensibilisierung? Im Internet ist zu lesen, dass die erfolgsrate hierbei "gerade mal" 50% beträgt und das für einen solch langen Therapiezeitraum. Ich bin eben hin und her gerissen, ob ich diese Art der Therapie überhaupt versuchen soll.

      Gruß

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      • Re: Frage zu Hausstaubmilbenallergie

        Hallo,

        zuerst einmal zu dem Lungenfunktionstest. Beim Asthmatiker ist i.d. Regel die Lungenfunktionsuntersuchung in der beschwerdefreien Zeit hochnormal und vom lungengesunden Menschen nicht zu unterscheiden. Vor allem die s.g. kleine Lungenfunktion = Spirometrie wie sie häufig beim Hausarzt durchgeführt wird gibt hier keinen Hinweis auf ein evtl. Asthma bronchiale.
        Ist ein Patient beschwerdefrei und es besteht dennoch a. Gr. von Allergien oder anderen Faktoren ein Verdacht auf ein Asthma muss bei normaler Lungenfunktion eine s.g. unspezifische Provokationstestung, am besten in Kombination mit einer NO-Messung (IGeL Leistung) zur Bestimmung der allergischen Entzündung durchgeführt werden.
        Darüber hinaus gibt es nur bei der beim Lungenfacharzt durchgeführten Bodyplethysmographie Parameter, bei der man z.B. eine Verkrampfung der Bronchien messen kann, die ebenso ein Asthma bronchiale kennzeichnen.

        Zu den Erfahrungen einer Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie). Dies ist leider die einzige potentiell wirksame Therapie bei Allergien. Durch die Durchführung einer spez. Immuntherapie (SIT) kann ggf. ein Etagenwechsel, d.h. das "Rutschen" der allergischen Beschwerden vom Kopf (Augen, Nase, Rachen) eine Etage tiefer in die Lunge (als Asthma) verhindert oder vermindert werden.
        In meiner Praxis zeigt sich gerade hier immer ein recht guter Therapieerfolg, so dass so mancher rein allergische Asthmatiker nach Durchführung einer SIT dann auch wieder auf seine Asthmamedikamente verzichten kann.

        Meiner Meinung nach ist eine solche Therapie es immer wert versucht zu werden und wird viel zu selten angewendet. Natürlich sollte dies auf Grund der möglichen Nebenwirkungen und des oft zeitlichen Aufwands immer mit dem entsprechenden Facharzt und im Bezug auf die eigene Situation gründlich besprochen werden, da die Therapie über 3-4 Jahre durchgeführt werden muss um einen entsprechenden Erfolg zu bringen.

        Mit freundlichen Grüssen
        Thomas Hagen

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        • Re: Frage zu Hausstaubmilbenallergie

          Sehr geehrter Herr Hagen,

          nochmals vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort! Ich werde demzufolge doch vielleicht noch einmal einen Termin bei einem Lungenspezialisten machen! Dummerweise sind solche Ärzte von mir halt recht weit entfernt! Naja, mal schauen... Ich finde es halt eben nur sehr seltsam und auch irgendwie "untypisch", dass ich zb Nachts überhaupt keine Probleme habe, obwohl gerade dass die meisten HSM Allergiker betrifft...Daher bin ich für Ihren Hinweis sehr dankbar und schau mir das mit einem Lungenfacharzt doch noch einmal genauer an...

          Sollte der tatsächlich nichts finden, werde ich die Hyposensibilisierung wohl in Angriff nehmen.

          beste Grüße und schönes WE!

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