Das Bild zeigt Weihnachtskekse.
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Essen in der Weihnachtszeit

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 30.11.2016

An Heiligabend Fondue, am ersten Weihnachtstag Gans, am zweiten Braten – so oder so ähnlich könnte der Speiseplan an den Weihnachtsfeiertagen aussehen. Doch der Genuss hat zwei Gesichter: Zum einen läuft einem angesichts der weihnachtlichen Köstlichkeiten schon das Wasser im Mund zusammen. Zum anderen graut vielen bereits vor Sodbrennen, Völlegefühl und Unwohlsein.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Menschen, denen das Schlemmen in der Weihnachtszeit gut bekommt, genießen es, in gemütlicher Runde lange beisammen zu sitzen, in Ruhe zu essen und mit wohligem Gefühl im Magen einzuschlafen. Andere haben einen "empfindlichen Magen" und reagieren auf die deftigen Portionen eher mit Aufstoßen statt Genuss. Diese Menschen freuen sich nicht auf die kulinarische Seite des Festes und verteufeln sie mitunter als "Weihnachtsvöllerei". Ihr Wunsch: einmal ohne Beschwerden durch die Festtage kommen.

Vierzehn Tafeln Schokolade für ein Kilogramm Fettgewebe

Schon der Anblick der Weihnachtsteller scheint auf die Hüfte zu schlagen – manch einer fürchtet gar, an den Weihnachtstagen einige Kilogramm zuzunehmen. Doch diese Sorge ist eher unbegründet: Wer von Heiligabend bis zum zweiten Weihnachtstag kräftig zulangt, wird großzügig geschätzt circa 4.000 Kilokalorien mehr zu sich nehmen, als sein Körper braucht. In der Regel sind dies etwa 2.200 Kilokalorien pro Tag bei Frauen und 2.900 Kilokalorien pro Tag bei Männern. Diese Werte treffen nicht auf jeden gleichermaßen zu – Abweichungen nach oben oder unten können sich je nach Alter, körperlicher Aktivität, Größe und Gewicht ergeben.

Zur Orientierung: 100 Gramm Schokolade enthalten gut 500 Kilokalorien. Ein Plus an Kalorien nennen Ernährungsexperten "positive Energiebilanz" – der Begriff bedeutet nichts anderes, als dass die Kalorienaufnahme den Kalorienverbrauch übertrifft.

Überzählige Energie (also Kalorien) verbrennt der Körper nicht, er speichert sie im Fettgewebe für magere Zeiten. Doch eine Aussage wie "Ich habe an Weihnachten wieder ein paar Kilo zugenommen" ist meist falsch. Denn es bedarf eines Kalorienüberschusses von circa 7.000 Kilokalorien, um ein Kilogramm Fettgewebe aufzubauen. Demnach müsste man in dieser kurzen Zeit zusätzlich zu den nötigen Kalorien vierzehn 100-Gramm-Tafeln Schokolade verzehren.

Alles in Maßen – auch in der Weihnachtszeit

Problematisch sind weniger die Feiertage an sich, sondern die positive Energiebilanz in der Zeit davor. Wer der weihnachtlichen Auslage im Supermarkt nicht widerstehen kann und schon im Frühherbst beginnt, regelmäßig Marzipan, Spekulatius und Dominosteine zu verdrücken, nimmt höchstwahrscheinlich zu viele Kalorien zu sich. Das Zuviel an Energie speichert der Körper als Fett. Am Ende des Jahres kann dann die Waage durchaus eine weniger frohe Kunde überbringen. Ganz allgemein bewahrheitet sich der Spruch "Man nimmt nicht zwischen Weihnachten und Neujahr, sondern zwischen Neujahr und Weihnachten zu!" immer wieder.

Wer das verhindern möchte, sollte Folgendes beherzigen: weniger Energie aufnehmen und mehr Energie verbrauchen. Gerade die vorweihnachtliche Zeit ist kein Freifahrtschein für ungebremsten Süßigkeitenkonsum und Sportverzicht. Wer sich regelmäßig bewegt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, muss auch in der Weihnachtszeit kein Übergewicht befürchten.

Etwas strengere Regeln sollte befolgen, wer an einer Krankheit wie Gallensteinen, Diabetes oder Gicht leidet. Um während der Festtage unangenehme Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die allgemeingültigen (Ernährungs-)Regeln bei diesen Erkrankungen zu beachten. Gut beraten ist, wer auf zu fettes und zu süßes Essen, zu große Portionen und zu viel Alkohol verzichtet.

Übertreiben Sie es nicht!

Ein schlechtes Gewissen und Angst vorm Rundwerden muss diese Woche niemand haben. Wenn Sie es gut vertragen, sollten Sie das Menü an den Festtagen ruhig zelebrieren. Dabei gilt jedoch: Übertreiben Sie es nicht! Bewusstes Essen ist allemal besser als Stopfen ohne Rücksicht auf Verluste.

Ein Tipp, wie das Weihnachtsessen besser rutscht, die Verdauung in Schwung kommt und der Energieverbrauch steigt: Gehen Sie ausführlich spazieren, machen Sie einen schönen Ausflug oder vergnügen Sie sich – wenn das Wetter es erlaubt – bei einer Schneeballschlacht.

Frohe Weihnachten und wohl bekomm's!