Das Bild zeigt einen teller mit gekochtem Fisch und Gemüse.
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Low Carb

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 09.02.2021

Low Carb bedeutet wörtlich "wenig Kohlenhydrate" und bezeichnet eine Diät-Form. Die sogenannte Low-Carb-Diät sieht vor, wenig Kohlenhydrate in Form von stärkehaltigen Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot zu sich zu nehmen. Stattdessen sollen Abnehmwillige auf Eiweiß und Fett zurückgreifen. Die Erfinder gehen davon aus, dass Eiweiß eine höhere Sättigungswirkung hat als Kohlenhydrate.

Allgemeines

Nach dem Prinzip Low Carb sollte die Zufuhr von Kohlenhydraten pro Tag 100 Gramm nicht übersteigen beziehungsweise der Anteil von Kohlenhydraten sollte nicht mehr als 20 Prozent der gesamten Energiezufuhr pro Tag betragen. Fett sollte einen Anteil von 55 bis 60 Prozent ausmachen, der restliche Anteil der Energiezufuhr sollte aus Eiern stammen.

Die Lebensmittelzusammenstellung sieht demnach wie folgt aus: Low Carb besteht zu einem Großteil aus tierischen Produkten wie Milch, Eiern und Fisch. Auch Obst und Gemüse sind bei Low Carb erlaubt, machen aber einen geringen Anteil der Kost aus.

Kurzfristig gesehen kann man mit der sogenannten Low-Carb-Diät innerhalb kurzer Zeit eine Gewichtreduktion erreichen. Um das Gewicht aber langfristig halten zu können, muss man diese Form der Ernährung dauerhaft beibehalten und die Regeln befolgen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hält Low-Carb-Diäten für nicht empfehlenswert. Durch die beschränkte Lebensmittelauswahl werde kein Lerneffekt hinsichtlich einer ausgewogenen Ernährung erzielt. Deshalb sei kein dauerhafter Erfolg zu erwarten.

Wer eine Low-Carb-Diät macht, läuft Gefahr, sich zu einseitig zu ernähren und zu wenige Ballaststoffe aufzunehmen.

Wegen des teilweise hohen Verzehrs an Fleisch und Eiern sind erhöhte Risiken bei bereits bestehenden Fettstoffwechselstörungen und Gicht zu befürchten, da der vermehrte Eiweißabbau zu einem erhöhten Harnsäurespiegel führen kann.

Atkins-Diät

Als Therapie bei Übergewicht hat der amerikanische Arzt Dr. Robert Atkins die Low-Carb-Diät mit seiner Variante, der sogenannten Atkins-Diät, berühmt gemacht. Er vertrat in den 1970er Jahren die These, dass man zur Gewichtsabnahme völlig auf Kohlenhydrate verzichten müsse, ohne den Fett- und Eiweißverzehr oder die Gesamtenergiezufuhr einzuschränken. Deshalb sind im Rahmen der Atkins-Diät fett- und eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Sahne unbegrenzt erlaubt. Dafür sind Kohlenhydrate in Süßigkeiten, aber auch in Kartoffeln, Reis, Getreideerzeugnissen und Obst verboten – zumindest in der Anfangsphase.

Die Atkins-Diät führt durchaus zu einer Gewichtsabnahme. Denn der Körper muss – wegen des Mangels an Kohlenhydraten – Fett als Energiequelle nutzen. Beim Fettabbau produziert er vermehrt Ketonkörper. Das sind Stoffe, die das Hungergefühl dämpfen.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass während der Atkins-Diät insgesamt überraschend wenig Kalorien aufgenommen werden. Zum einen wirkt das in großen Mengen erlaubte Eiweiß sehr sättigend. Zum anderen entwickeln die Menschen im Laufe der Diät eine regelrechte Aversion gegen das viele fette Essen und ernähren sich kalorienärmer als sonst.

Auf Dauer kann die Atkins-Diät jedoch durchaus eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, denn die Lebensmittelauswahl ist sehr einseitig. Die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist unzureichend. Die einseitige fett- und eiweißreiche Kost kann langfristig Nieren und Herz stark belasten. Ebenso widerspricht die Methode völlig den . Zudem lässt sich die Diät nicht lange durchhalten. Der Heißhunger auf Kohlenhydrate kommt bestimmt.

South-Beach-Diät

Die South-Beach-Diät wurde von dem Kardiologen Dr. Arthur Agatston entwickelt, um den Stoffwechsel seiner Herzpatienten zu verbessern. Als Nebeneffekt stellte Agatston eine Gewichtsabnahme bei übergewichtigen Patienten fest.

Im Rahmen der South-Beach-Diät ist Fett – wie auch bei der Atkins-Diät – in unbegrenzter Menge erlaubt. Im Gegensatz zu Atkins wird jedoch zwischen guten und schlechten Fetten unterschieden. Während pflanzliche Fette, vor allem Oliven- und Rapsöl sowie Nüsse, erlaubt sind, bleiben tierische Fette, bis auf Fischöl und Fischfett, verboten. Ein weiterer Vorteil gegenüber Atkins: In der zweiten und dritten Phase der Diät dürfen Kohlenhydrate aus vital- und ballaststoffreichem Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten unbegrenzt verzehrt werden. Dennoch ist die South-Beach-Diät als Dauerkost nicht zu empfehlen: Nährstoffreiche und sättigende Lebensmittel wie Kartoffeln oder Reis sind verboten. Auch vitaminreiches Obst und Fruchtsäfte fehlen zeitweise auf dem Speiseplan. Und Fett enthält von allen Nährstoffen die meisten Kalorien. Eine Gewichtsreduktion ist jedoch nur dann möglich, wenn weniger Kalorien aufgenommen, als verbraucht werden.