Eine Frau erhält eine Fußmassage.
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Fußreflexzonenmassage (FRM)

Von: Onmeda-Redaktion, Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 25.02.2022

Die Fußreflexzonenmassage (FRM) ist eine bestimmte Massagetechnik, bei der man spezielle Bereiche der Fußsohle – die Fußreflexzonen – massiert. Örtlich verbessert dies die Durchblutung des Fußes. Der Zweck der Massage geht aber darüber hinaus.

Allgemeines

Bei der Fußreflexzonenmassage setzt die Therapeutin oder der Therapeut mit der Hand oder den Fingern bestimmte Griffe an den Fußreflexzonen an und übt dort durch Massage Reize aus. Diese Grifftechnik beruht auf der Vorstellung, dass der Fuß in Wechselbeziehung zum ganzen Körper steht. Die einzelnen Reflexzonen am Fuß sind dabei bestimmten Organen zugeordnet: Demnach ist es möglich, über die Massage der entsprechenden Fußreflexzone auf das jeweilige Organ therapeutisch einzuwirken – es also positiv zu beeinflussen und so Erkrankungen zu lindern.

Die Fußreflexzonenmassage gilt als sogenannte Umstimmungstherapie – also als ein Behandlungsverfahren, dessen Ziel darin besteht, allgemein die Körperreaktionen positiv zu beeinflussen oder das Immunsystem anzuregen. So kann die Massage der Fußreflexzonen beispielsweise folgende Zwecke verfolgen:

Umstimmungstherapien wie die Massage der Fußreflexzonen kommen vor allem bei chronischen Erkrankungen zum Einsatz, um deren Heilung anzukurbeln und zu unterstützen. Entsprechend groß ist das Anwendungsgebiet der Fußreflexzonenmassage: Infrage kommt die FRM zum Beispiel als ergänzende oder unterstützende Behandlung bei:

Ob die Fußreflexzonenmassage eine langfristige Wirkung hat, ist allerdings wissenschaftlich bisher nicht nachgewiesen. Fußreflexzonenmassagen gelten jedoch als fast nebenwirkungsfrei. Nur in bestimmten Fällen ist davon abzuraten, die Fußreflexzonen zu massieren – zum Beispiel bei:

Geschichte

Die Fußreflexzonenmassage (FRM) hat eine lange Geschichte: Schon die traditionelle chinesische Medizin bediente sich Massagetechniken, die auf der Behandlung einzelner Körperbereiche beruhten und den gesamten Energiefluss des Körpers steuern sollten.

Als Begründer der heute in Deutschland angewendeten Massage der Fußreflexzonen gilt der US-Amerikaner William Fitzgerald (1872-1942): Der HNO-Arzt lernte Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Indianern in Mittel- und Nordamerika die Techniken der Fußreflexzonenmassage kennen, dokumentierte und erweiterte sie.

Von da an breitete sich diese Massagetechnik auch bis Europa aus. In den 1930er Jahren erweiterte die Masseurin Eunice Ingham die Grundtechnik zur heute angewendeten Massage der Fußreflexzonen. Ihre Schülerin Hanne Marquardt ist die bedeutendste deutsche Repräsentantin der Fußreflexzonenmassage.

Technik

Die Fußreflexzonenmassage (FRM) ist eine manuelle Behandlungstechnik: Die Therapeutin oder der Therapeut setzt dabei mit der Hand oder den Fingern bestimmte Griffe am Fuß (v. a. im Bereich der Fußsohle) an und übt so Reize an den sogenannten Fußreflexzonen aus. Diese Technik steigert zum einen die örtliche Durchblutung. Zum anderen soll sie aber auch über den Fuß hinaus wirken.

Die Fußreflexzonenmassage beruht wie jede andere Technik der Reflexzonenmassage auf der Idee, dass alle Organe und Strukturen des Körpers bestimmten Bereichen auf der Körperoberfläche zugeordnet sind. Entsprechend unterteilt man den gesamten menschlichen Körper in zehn senkrechte Körperzonen, deren Linien im Fuß münden, und dann noch einmal in drei waagerechte Zonen. Demnach steht der Fuß also in Wechselbeziehung zum ganzen Körper und bietet so die Möglichkeit, über die entsprechenden Fußreflexzonen auf deren Ursprungsgebiete therapeutisch einzuwirken.

Durchführung

Vor Beginn einer Fußreflexzonenmassage (FRM) steht die Durchführung einer äußerlichen Untersuchung der Füße: Dabei betrachtet die Therapeutin oder der Therapeut die Füße genau und tastet sie feinfühlig (mit Daumen oder Zeigefinger) ab, um Veränderungen (z. B. Abweichungen von der normalen Fußform, Schwellungen, Druckstellen) sowie die Schweißbildung und Hauttemperatur zu erfassen. Anhand der dabei aufgespürten Veränderungen der Hautstruktur und Stellen, an denen stärkerer Druck Schmerzen auslöst, sollen sich Rückschlüsse auf betroffene Organe ziehen lassen, ohne eine genauere Diagnose zu stellen.

Bei der Fußreflexzonenmassage bearbeitet die Masseurin oder der Masseur die Zehen, Sohlen und Fußränder beider Füße durch Drücken und Reiben. Die Anwendung beginnt mit oberflächlich angesetzten Streichungen. Anschließend kommen bestimmte Griffe zum Einsatz, die – je nach Grund für die Anwendung der Reflexzonenmassage – anregend/kräftigend (bzw. tonisierend) oder beruhigend/abschwächend (bzw. sedierend) wirken: Soll die Massage der Fußreflexzonen zum Beispiel akute Schmerzen lindern (wie bei einer Ischialgie), werden eher sedierende Griffe angewendet. Um mithilfe der FRM Verhärtungen zu lösen, behandelt die Therapeutin oder der Therapeut manche Stellen auch mit Fingerkuppen oder -nägeln.

In der Regel dauert eine Fußreflexzonenmassage etwa 20 bis 25 Minuten. Die Durchführung einer Reflexzonentherapie am Fuß findet üblicherweise in 2 bis 3 Einzelsitzungen pro Woche bei insgesamt 6 bis 12 Einzelsitzungen statt.

Wirkung

Eine Fußreflexzonenmassage (FRM) hat zum einen eine örtliche Wirkung: Das Massieren der Reflexzonen am Fuß verbessert dessen Durchblutung. Die Reflexzonentherapie am Fuß beruht jedoch auf der Vorstellung, dass die Füße über die Fußreflexzonen in Wechselbeziehung zum ganzen Körper stehen. Daher soll die Massage der Fußreflexzonen über die örtliche Wirkungsweise hinaus beispielsweise Folgendes bewirken:

Allgemein soll die Fußreflexzonenmassage außerdem eine anregende Wirkung auf das Abwehrsystem haben und das vegetative Nervensystem günstig beeinflussen können. Aus diesem Grund kommt die Massage der Fußreflexzonen als sogenannte Umstimmungstherapie zum Einsatz.

Umstimmungstherapien wie die Fußreflexzonenmassage dienen vor allem bei chronischen Erkrankungen dem Zweck, die Heilung in Gang zu setzen und zu fördern.

Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit der FRM sind allerdings rar: Nachweislich kann eine Fußreflexzonenmassage die Wirkung haben, dass Eingeweide und Nieren stärker durchblutet sowie die Bewegungsaktivität des Darms erhöht sind. Ob und wie lange diese Veränderungen anhalten oder ob die Massage der Fußreflexzonen weitere Langzeiteffekte hat, ist nicht bekannt.

Anwendungsgebiete

Die Fußreflexzonenmassage (FRM) beruht auf der Idee, dass der Fuß über verschiedene Reflexzonen (die Fußreflexzonen) Zugang zum ganzen Körper bietet. Die Anwendungsgebiete der Reflexzonenmassage am Fuß sind entsprechend breit gefächert:

Zum einen dient die Massage der Fußreflexzonen als Hilfsmittel bei der Diagnose, zum anderen kommt die Fußreflexzonenmassage bei verschiedensten Störungen ergänzend oder unterstützend zur Behandlung zum Einsatz. Die Anwendungsgebiete der FRM umfassen:

Des Weiteren kommt die Fußreflexzonenmassage beispielsweise für folgende Anwendungsgebiete infrage:

Für die Langzeitwirkung der Reflexzonentherapie am Fuß liegt allerdings kein wissenschaftlicher Nachweis vor. Dennoch bietet sich die fast nebenwirkungsfreie Fußreflexzonenmassage für manche Anwendungsgebiete an: Gerade bei ausgeprägten Störungen des vegetativen Nervensystems – wie starke Migräne oder Schmerzen aufgrund einer geschädigten Nervenwurzel mit Kraft-, Gefühls- und Reflexminderung – kann eine Massage der Fußreflexzonen die Schmerzen häufig lindern und beruhigend wirken. Auch bei der Behandlung von Multiple-Sklerose-Symptomen hat die FRM schon oft positive Ergebnisse erzielt, sodass ein Therapieversuch lohnenswert sein kann.

Risiken

Unter bestimmten Umständen kann eine Fußreflexzonenmassage (FRM) Risiken mit sich bringen: So ist es besser, von einer Reflexzonentherapie der Füße Abstand zu nehmen, wenn eines der folgenden Probleme besteht:

Darüber hinaus kann eine Fußreflexzonenmassage mit Risiken verbunden sein bei: