Hautpflegemittel

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.11.2007

auch bezeichnet als:
Dermatika; Dermatologika; Hautschutzmittel; Mittel zum Schutz der Haut; Mittel zur Pflege der Haut; Mittel zur Regeneration der Haut

Wirkstoffe

Folgende Wirkstoffe sind der Wirkstoffgruppe "Hautpflegemittel" zugeordnet

Anwendungsgebiete dieser Wirkstoffgruppe

Hautpflegemittel werden zur Pflege und zum Schutz gesunder, problematischer und kranker Haut verwendet. Auf die Haut aufgetragen, können sie deren Struktur erhalten oder verbessern und zum hauteigenen Erneuerungsprozess beitragen. Ihr Anwendungsgebiet ist daher sehr unterschiedlich.

Sie werden zur reinen Pflege der Haut ebenso eingesetzt wie zur Wundbehandlung und Narbenpflege, gegen Akne, juckende, schuppende, schmerzende, gerötete und entzündete Stellen oder gegen Verdickungen der Hornhaut.

Je nach Anwendung können Hautpflegemittel wirkstofffrei sein oder hochwirksame Inhaltsstoffe enthalten.

Wirkung

Die Haut eines Menschen setzt sich aus der Haut (Cutis) und der Unterhaut (Subcutis) zusammen. Die Haut wiederum wird in Oberhaut (Epidermis) und Lederhaut (Dermis) unterteilt. Die oberste Schicht der Oberhaut ist die Hornschicht (Stratum corneum). Sie ist wie ein Mauerwerk aufgebaut. Abgestorbene, verhornte Zellen wandern von den unteren Schichten der Oberhaut an die Oberfläche, wo sie als Hornschuppen abgestoßen werden.
Fette halten sie zusammen und sorgen über die Säurewirkung ihrer Fettsäuren für eine natürliche Barriere (Säureschutzmantel). Ist die Hornschicht mit ihren Fetten gestört, wird die Haut anfälliger gegen Krankheitserreger, Schadstoffe und andere schädigende Einflüsse.

Hautpflegemittel werden oft eingesetzt, um den Zustand der Fettstrukturen zu erhalten, damit keine Schäden entstehen können. Oder sie helfen der Haut dabei, sich zu regenerieren. Andere lindern Entzündungen oder haben eine betäubende Wirkung.

Die Gruppe der Hautpflegemittel ist deshalb sehr vielfältig. Es finden sich darin Fette wie zum Beispiel Nachtkerzensamenöl, Sojaöl, Erdnussöl, dünnflüssiges Paraffin sowie Fettsäuren (ungesättigt, C18:2), die den Fett- und Säureschutzmantel der Haut reparieren. Stoffe wie Dexpanthenol, Zinkoxid, Lebertran, Pyolysin sowie Pflanzenauszüge aus Hamamelis und Ringelblume fördern die Selbstheilungskräfte der Haut. Polydimethylsilikonharz erfüllt die Aufgaben einer Schutzschicht bei stark beanspruchter Haut. Salicylsäure verhindert durch ihre hornhautlösenden Eigenschaften die Bildung von Schrunden und Rissen. Sorbitol und Harnstoff führen zu einem höheren Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Dodecylbenzolsulfonsäure + 2,2',2''-Nitrilotriethanol-Salz ist die Kombination oberflächenaktiver Substanzen, die einer übermäßigen Talgproduktion entgegenwirken.