Salmeterol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.06.2015

Allgemeines

Salmeterol wird vornehmlich als Dosieraerosol oder Pulverinhalation bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen das Asthma und die COPD (chonisch obstruktive Lungenerkrankung), aber auch die chronische Bronchitis, in deren Verlauf es zu Atemnot kommen kann. Der Wirkstoff wird in der Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung von Asthmaanfällen nicht geeignet.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Bronchien bei Asthma bronchiale und COPD erweitern
  • Abhusten von Schleim bei Asthma bronchiale und COPD erleichtern
  • entzündliche und allergische Reaktionen bei Asthma bronchiale und COPD vermindern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Salmeterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Salmeterol nicht verwendet werden?

Salmeterol darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen die Substanz sowie allgemein gegen Wirkstoffe wie Adrenalin, Noradrenalin und Levodopa, die zu den Katecholaminen gehören.

Es sollte außerdem nach Möglichkeit nicht angewendet werden bei
  • schwerer Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzrhythmusstörungen insbesondere mit gleichzeitigem schnellen Herzrhythmus (Tachyarrhythmie)
  • Verschluss der Aortenklappe
  • so genannter hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
  • Verengung der Koronargefäße
  • Epilepsie
  • Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Diabetes mellitus vom Typ 2 mit unausgeglichener Stoffwechsellage
  • akuten Asthmabeschwerden und einem sich verschlechternden Asthma
  • gleichzeitiger Einnahme kurz wirksamer Beta-2-Sympathomimetika.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Salmeterol kann über den Mutterkuchen in das Blut des ungeborenen Kindes übergehen und dort Nebenwirkungen verursachen. Ein wehenhemmender Effekt ist bei der Inhalation von Salmeterol unwahrscheinlich, jedoch nicht sicher auszuschließen. Daher sollte der Wirkstoff nach Möglichkeit insbesondere während des letzten Drittels der Schwangerschaft nicht verwendet werden. In der Zeit davor sollte Salmeterol nur auf Anraten des Arztes eingesetzt werden.

Während des Stillens sollte Salmeterol nicht angewendet werden, da es in geringem Umfang in die Muttermilch übergeht. Eine Schädigung des Säuglings durch Salmeterol ist bisher jedoch nicht bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter vier Jahren sollte Salmeterol nicht zur Anwendung kommen, da dazu keine ausreichenden Erfahrungen aus Studien vorliegen.

Kinder über vier Jahre sollten den Wirkstoff nur unter Aufsicht Erwachsener anwenden, da die Wirkung von der richtigen Einnahme mit korrekter Anwendung der Sprühsysteme abhängt.

Welche Nebenwirkungen kann Salmeterol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Salmeterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Zittern der Finger und Hände, Infektionen der oberen Atemwege.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Unangenehmes Herzklopfen, Schwindel, paradoxe Verengung der Bronchien, Husten, Beschwerden in Nasenraum und Nebenhöhlen, Entzündungen des Rachens, allergische Nasenschleimhautentzündung, Bronchitis, Magenschmerzen, Erbrechen, Entzündung des Magen-Darm-Traktes durch Viren, Durchfall, Zahnschmerzen, Regelschmerzen.

Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelrheumatismus, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kehlkopfkrämpfe, Kehlkopfreizungen, Kehlkopfschwellungen, Unruhe, Depression, Angst, Blutzuckerwertanstieg, Blutkaliumkonzentrationsabfall, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Ausschlag und Wassereinlagerungen im Gewebe, Nesselsucht.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzrhythmusstörungen, Blutplättchenmangel, Abnahme der Eosinophilen, Juckreiz, Brennen, Hautausschlag, Verschlechterung der Lungenfunktion, Atemstillstand, Tod.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutdruckanstieg, Herzjagen, Atemnot, Wehenhemmung bei Schwangeren.

Welche Wechselwirkungen zeigt Salmeterol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Einnahme des bronchienerweiternden Medikaments Theophyllin verstärkt sich die bronchienerweiternde Wirkung. Ebenso verstärken sich unerwünschten Wirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen.

Betablocker hingegen vermindern die Wirkung des Salmeterols und können schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Der Wirkstoff ist nicht geeignet zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls oder bei plötzlich auftretenden Atemnotanfällen.
  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Die Dosierung darf nicht eigenmächtig verändert werden.
  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Salmeterol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Salmeterol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Inhalationspulver
Inhalationspulver

So wirkt Salmeterol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Salmeterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Salmeterol gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Salmeterol

Salmeterol wird vornehmlich als Dosieraerosol oder Pulverinhalation bei Atemwegserkrankungen angewendet, bei denen die Bronchien verengt sind. Hierzu zählen das Asthma und die COPD (chonisch obstruktive Lungenerkrankung), aber auch die chronische Bronchitis, in deren Verlauf es zu Atemnot kommen kann. Der Wirkstoff wird in der Langzeittherapie eingesetzt und ist für die akute Behandlung von Asthmaanfällen nicht geeignet.

Eine langfristige Therapie mit Salmeterol muss vom Arzt immer mit einer entzündungshemmenden Therapie kombiniert werden. Salmeterol kann also zum Beispiel auch nicht die Behandlung mit Glukokortikoiden ersetzen.

Die Dosierung des Wirkstoffs richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und ist vom Arzt festzulegen. Der Krankheitsverlauf und der Therapieerfolg sollten täglich vom Patienten mit Hilfe eines Peak-Flow-Meters gemessen werden. Verschlechtern sich die Beschwerden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Keinesfalls darf der Patient eigenmächtig die Dosierung des Medikaments verändern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Salmeterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Salmeterol

Salmeterol ist ein lang wirksames Beta-2-Sympathomimetikum, das etwa zwölf Stunden lang wirksam ist. Wie alle Substanzen seiner Gruppe wirkt es durch Angriff an den Beta-2-Rezeptoren der Atemwegs-Muskelzellen. Dort wirken Beta-2-Sympathomimetika wie die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin. Ihre Bindung an die Rezeptoren entspannt die Muskelzellen, worauf sich die Bronchien erweitern und die Atemnot des Patienten abnimmt. Zusätzlich erleichtert Salmeterol das Abhusten des Schleims und verringert die entzündlichen und allergischen Reaktionen in den Atemwegen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.