Salicylsäure

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.10.2013

Allgemeines

Meist kommt die Salicylsäure im Anfangsstadium von Hauterkrankungen zum Einsatz, zur Linderung von Beschwerden und zur Abschuppung. Das gilt vor allem für die Schuppenflechte, die Akne, die Rosazea und das seborrhoische Ekzem.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Schuppungen lösen
  • Verhornungen der Haut lösen
  • Beschwerden bei Hauterkrankungen mindern
  • Augenentzündungen behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Salicylsäure im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Salicylsäure nicht verwendet werden?

Salicylsäure darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und seine Salze (Salicylate)
  • Nierenfunktionsstörungen (Anwendung nur in Ausnahmefällen auf einer Körperoberfläche von höchstens zehn Quadratzentimetern und maximal drei Tage)
  • Leberfunktionsstörungen.
Salicylsäure darf in Augenpräparaten nicht zum Einsatz kommen, wenn das Auge verletzt ist.

Während entzündlichen sowie akuten Phasen der Schuppenflechte, in denen die Haut sehr berührungsempfindlich ist, sollte Salicylsäure nicht zum Einsatz kommen. Gleiches gilt für nässende Hauterkrankungen.

Der Kontakt hochkonzentrierter Salicylsäure-Zubereitungen wie zum Beispiel in Mitteln gegen Verhornungsstörungen mit gesunder Haut, den Augen, der Nase und den Schleimhäuten sollte vermieden werden.

Besonders bei älteren Personen sollte Salicylsäure wegen der Gefahr der Aufnahme in den Körper nicht großflächig angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Sicherheit der Anwendung von Salicylsäure bei Schwangeren ist nicht ausreichend untersucht. Deshalb sollte der Einsatz des Wirkstoffes, auch äußerlich, während des ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittels vermieden werden.

Im letzten Schwangerschaftsdrittel können alle Substanzen, die die körpereigene Produktion von Prostaglandinen hemmen, Herz und Nieren des Ungeborenen schädigen. Dazu gehört auch Salicylsäure, die über die Haut aufgenommen, zum Kind gelangt. Daher muss dem Gebrauch eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt vorausgehen. Wenn überhaupt, darf Salicylsäure in der Schwangerschaft nur kleinflächig (auf weniger als fünf Quadratzentimetern) angewendet werden.

Bei der äußerlichen Anwendung von Salicylsäure während der Stillzeit sind keine schädigenden Wirkungen für Mutter oder Kind nachgewiesen. Trotzdem sollte der Wirkstoff nicht im Brustbereich aufgetragen werden, um einen direkten Kontakt mit dem Säugling zu vermeiden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Altersgruppen, für die Salicylsäure zugelassen ist, sind unterschiedlich und von der Konzentration des Wirkstoffes im jeweiligen Medikament abhängig. So dürfen einige Salicylsäure-haltige Medikamente bereits im Kleinkindalter angewendet werden, andere erst bei Kindern ab zwölf Jahren.

Welche Nebenwirkungen kann Salicylsäure haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Salicylsäure. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Anwendung auf der Haut
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Hautbrennen, Hautjucken, Hautstechen.

Häufige Nebenwirkungen:
Hautspannungsgefühl, trockene Haut.

Seltene Nebenwirkungen: Hautreizungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allgemeine allergische Reaktion.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen am Ort des Kontakts mit der Salicylsäure

Anwendung am Auge
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Augenbrennen (leicht).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktion.

Besonderheiten:
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Augentropfen mit Salicylsäure ist erforderlich, wenn die Augenrötung akut oder einseitig auftritt, Augen- oder Kopfschmerzen hinzukommen, eine Sehverschlechterung oder fliegende Punkte vor den Augen zu bemerken sind.

Welche Wechselwirkungen zeigt Salicylsäure?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Salicylsäure kann bei Auftragung auf die Haut das Eindringen anderer Wirkstoffe verstärken.

Gelangt Salicylsäure durch großflächige Auftragung durch die Haut in den Körper, kann sie die Giftigkeit des Krebs- und Rheumamittels Methotrexat erhöhen und die blutzuckersenkende Wirkung von Sulfonylharnstoffen verstärken.

Bei der Verarbeitung in Salben kann es zwischen Salicylsäure und einer Reihe von Wirk- und Hilfsstoffen, wie beispielsweise Campher, Ethacridin, Gelatine, Iod und seinen Salzen, 2-Naphthol, Polyethylenglykol, Resorcin und Zinkoxid zu Wechselwirkungen kommen, die Einfluss auf die Wirkung der Salicylsäure haben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Tageshöchstdosis von zwei Gramm Salicylsäure für Erwachsene sollte nicht überschritten werden. Merkmale einer Überdosierung sind: Ohrenklingeln, Ohrensausen, Taubheit, Nasenbluten, Übelkeit und Erbrechen, Reizungen und Trockenheit der Schleimhäute.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Salicylsäure?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Salicylsäure enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Salicylsäure

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Salicylsäure. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen äußerlich anzuwendende Mittel gegen Schuppenflechte, nicht-steroidale Antirheumatika, Mittel gegen Schuppenflechte und Verhornungsstörungen, antiseptische Mittel, Entzündungshemmer, abschälende Mittel, zu welcher der Wirkstoff Salicylsäure gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Salicylsäure

Meist kommt die Salicylsäure im Anfangsstadium von Hauterkrankungen zum Einsatz, zur Linderung von Beschwerden und zur Abschuppung. Das gilt vor allem für die Schuppenflechte, die Akne, die Rosazea und das seborrhoische Ekzem.

Ferner wird Salicylsäure zum Ablösen von Hornhautschwielen an Händen und Füßen sowie zur Entfernung von Hühneraugen und Warzen angewendet.

Außerdem nutzt man den entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt der Salicylsäure bei Erkrankungen der Augen wie Bindehautentzündungen oder Lidrandentzündungen.

Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Salicylsäure können bei äußerlicher Anwendung auch tiefergelegene Gewebe erreichen. Der Wirkstoff ist daher zusätzlich als Bestandteil von Salben, Lösungen, Pflastern und Einreibungen gegen rheumatische Beschwerden und Sportverletzungen gebräuchlich.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Salicylsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Salicylsäure

Wegen ihrer Hornhaut-lösenden Wirkung wird die Salicylsäure den Wirkstoffgruppen der äußerlich anzuwendenden Mittel gegen Schuppenflechte und Mittel gegen Verhornungsstörungen zugerechnet. Sie bewirkt durch die Lösung von Hornhautzellverbänden eine Abschuppung der Haut, was die Hauternährung und -durchblutung verbessert. Die Ablösung der Hornzellen voneinander kommt zustande, indem die Salicylsäure kleine Strukturen in der Hornzellwand auflöst, durch die die Zellen miteinander verbunden sind.

Weiterhin ist der Wirkstoff wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaft der Wirkstoffgruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika zuzurechnen. Wie alle Substanzen dieser Gruppe hemmt die Salicylsäure Enzyme (Cyclooxigenasen), die zur Produktion der unter anderem entzündungsfördernden Prostaglandine notwendig sind. Salicylsäure kann allerdings wegen der schlechten Magen-Darm-Verträglichkeit ausschließlich nur äußerlich angewendet werden. Aber auch so werden Schwellungen, Rötungen und Schmerzen im geschädigten Gewebe gelindert.

Letztendlich ist Salicylsäure Bakterien-abtötend, auf welchem Wege, ist unbekannt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.