Ornithinaspartat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.12.2007

Allgemeines

Ornithinaspartat wird bei schweren Leberfunktionsstörungen verabreicht, in deren Folge das Gehirn geschädigt werden kann.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Ammoniakbindung und -ausscheidung fördern
  • Schädigungen des Gehirns verhindern beziehungsweise mindern
  • Entgiftungsleistung der Leber fördern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Ornithinaspartat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Ornithinaspartat nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Ornithinaspartat sowie bei schweren Störungen der Nierenfunktion nicht verabreicht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff darf während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Anwendung von Ornithinaspartat bei Kindern liegen keine Studien vor. Es können daher keine Empfehlungen für den Einsatz des Wirkstoffes bei dieser Altersklasse gegeben werden.

Welche Nebenwirkungen kann Ornithinaspartat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Ornithinaspartat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Durchfall.

Sehr seltene Nebenwirkungen (ausschließlich bei Einnahme):
Gliederschmerzen.

Besonderheiten:
Starke Nebenwirkungen können zumeist durch Verringerung der Dosis beziehungsweise durch Verlangsamung der Infusionsgeschwindigkeit gemildert werden. Meist sind die Nebenwirkungen jedoch vorübergehend und erfordern kein Absetzen des Wirkstoffes.

Welche Wechselwirkungen zeigt Ornithinaspartat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es sind bislang keine Wechselwirkungen bekannt geworden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Aufgrund der Erkrankung kann das Reaktionsvermögen auch trotz der Behandlung mit dem Medikament herabgesetzt sein, so dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Ornithinaspartat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Ornithinaspartat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Kautabletten

So wirkt Ornithinaspartat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Ornithinaspartat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Ornithinaspartat gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Ornithinaspartat

Ornithinaspartat wird bei schweren Leberfunktionsstörungen verabreicht, in deren Folge das Gehirn geschädigt werden kann.

Ist die Leber, beispielsweise aufgrund einer Leberzirrhose im fortgeschrittenen Stadium, nicht mehr in der Lage, ihre Entgiftungsfunktion wahrzunehmen, reichern sich schädliche Stoffwechselprodukte im Blut an. Insbesondere Ammoniak kann in das Gehirn eintreten und dort Störungen des Stoffwechsels und der Gehirnfunktionen hervorrufen. Die Folgen reichen von leichten Beeinträchtigungen des Konzentrationsvermögens bis hin zu schweren Verwirrtheitszuständen und Koma. Das Krankheitsbild wird hepatische Enzephalopathie (leberbedingte Gehirnerkrankung) genannt.

Der Wirkstoff kann aufgelöst in Wasser als Granulat oder als Kautablette eingenommen, bei schwerem Krankheitsverlauf aber auch als Infusionslösung über Venen (intravenöse Gabe) verabreicht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ornithinaspartat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Ornithinaspartat

Ornithinaspartat wird im Körper in die körpereigenen Aminosäuren Ornithin und Aspartat gespalten. Diese aktivieren Stoffwechselvorgänge in der Leber sowie in der Muskulatur, welche dafür sorgen, dass Ammoniak (ein Abfallprodukt des Eiweiß-Stoffwechsels) gebunden und zum größten Teil in Harnstoff umgewandelt wird. Im Gegensatz zu Ammoniak ist Harnstoff nur wenig giftig und wird rasch mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.