Miglitol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 30.09.2007

Allgemeines

Der Wirkstoff Miglitol wird beim sogenannten "Alterszucker" (Diabetes mellitus vom Typ 2) eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Er kann in Verbindung mit diätetischen Maßnahmen allein oder in Kombination mit anderen Blutzuckerspiegelsenkern (Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen) eingesetzt werden .

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Blutzuckerspiegel bei "Alterszucker" senken
  • Senkung des Blutzuckerspiegels in Kombination mit anderen Blutzuckerspiegelsenkern verstärken

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Miglitol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Miglitol nicht verwendet werden?

Miglitol darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff. Gleiches gilt bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie Darmverschluss und Darmgeschwüren.

Auch bei schweren Nierenfunktionsstörungen ist Miglitol nicht anzuwenden.

Eine ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung sollte erfolgen bei Darmerkrankungen, bei denen die Verdauung und die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm gestört ist sowie bei Darmerkrankungen, die sich durch eine vermehrte Darmgasbildung verschlechtern können (beispielsweise Darmwandbrüche).

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da bisher keine ausreichenden Untersuchungsergebnisse bezüglich möglicher Risiken für das ungeborene Kind vorliegen, ist die Einnahme von Miglitol während der Schwangerschaft untersagt. Gleiches gilt in der Stillzeit, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nicht mit Miglitol behandelt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Miglitol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Miglitol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Blähungen, Darmgrummeln, Stuhlerweichung, Durchfall, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Bauchspannungsgefühl, Unterzuckerung (in Kombination mit anderen Blutzuckerspiegelsenkern).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Verstopfung, Verdauungsstörungen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Miglitol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Blutfettwertsenker Cholestyramin, Antazida (Magenschutzmittel) und Mittel gegen Durchfallerkrankungen wie Kohletabletten, aber auch Verdauungspräparate, die Enzyme wie Amylase oder Pankreatin enthalten, können die Wirksamkeit von Miglitol herabsetzen.

Andere Blutzuckerspiegelsenker (orale Antidiabetika und Insuline) können durch Miglitol in ihrer Wirkung verstärkt werden. Gleiches gilt für Abführmittel.

Miglitol kann die Wirkung von Digoxin, einem Wirkstoff gegen Herzmuskelschwäche, durch Verzögerung der Aufnahme herabsetzen. Gleiches gilt für den Blutdrucksenker Propranolol und das Magenmittel Ranitidin.

Ferner kann Miglitol die Aufnahme anderer Blutzuckerspiegelsenker wie Glibenclamid und Metformin aus dem Darm vermindern und damit deren Wirkung verringern.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrollen während der Behandlung werden empfohlen.
  • Ernährungsempfehlungen sollten genau eingehalten werden.
  • Bei zusätzlicher Behandlung mit anderen Blutzuckerspiegelsenkern besteht die Gefahr einer Unterzuckerung.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Miglitol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Miglitol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Miglitol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Miglitol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen orale Antidiabetika, Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Miglitol gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Miglitol

Der Wirkstoff Miglitol wird beim sogenannten "Alterszucker" (Diabetes mellitus vom Typ 2) eingesetzt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Er kann in Verbindung mit diätetischen Maßnahmen allein oder in Kombination mit anderen Blutzuckerspiegelsenkern (Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen) eingesetzt werden .

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Miglitol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Miglitol

Der Wirkstoff Miglitol wird nicht in den Blutkreislauf aufgenommen, sondern wirkt direkt im Magen-Darm-Trakt. Er gehört unter den oralen Antidiabetika zu den alpha-Glukosidase-Hemmern und bewirkt nach dem gleichen Wirkmechanismus eine Blutzuckerspiegelsenkung. Diesen Effekt macht man sich beim so genannten "Alterszucker" (Diabetes mellitus vom Typ 2) zu Nutze.

Miglitol wird in Form von Tabletten verabreicht und unmittelbar vor oder zu Beginn einer Mahlzeit eingenommen.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.