Methenamin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 27.08.2007

Allgemeines

Methenamin wird zur Verringerung starker Schweißabsonderung, besonders an Füßen, Händen und den Achselhöhlen, eingesetzt. Methenamin-haltige Präparate werden meist als Salbe auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Schweißausscheidung mindern
  • Infektionen der Harnwege vorbeugen.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Methenamin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Methenamin nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegenüber Methenamin oder Formaldehyd nicht angewendet werden.

Im Fall schwerer Störungen der Leberfunktion oder der Nierenfunktion sowie bei einer Übersäuerung des Bluts aufgrund einer Stoffwechselstörung (metabolische Azidose) ist von einer Behandlung abzusehen.

Der Wirkstoff darf nur auf gesunde Haut, nicht aber auf verletzte, nässende, blasig-veränderte oder sehr trockene Haut aufgetragen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Wirkstoffkombination sollte während Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, weil die Unbedenklichkeit der Anwendung für Mutter und Kind noch nicht nachgewiesen ist.

Da der Säugling nicht mit dem Wirkstoff in Kontakt kommen darf, sollten stillende Frauen Methenamin-haltige Präparate keinesfalls im Brustbereich anwenden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Da zur Anwendung bei Kindern keine ausreichenden Erkenntnisse vorliegen, sollten Methenamin-haltige Präparate bei Kindern unter zwölf Jahren nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Methenamin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Methenamin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen bei innerlicher Anwendung:
Magen-Darm-Beschwerden, Reizung der Nieren und der ableitenden Harnwege.

Seltene Nebenwirkungen beim Auftragen auf die Haut:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Kontaktekzeme, Haut- und Schleimhautreizungen, Rötung, Brennen, Juckreiz).

Besonderheiten:
Bei langfristiger innerlicher Anwendung in hoher Dosierung können Beschwerden beim Wasserlassen sowie Eiweiß und Blut im Urin auftreten.

Welche Wechselwirkungen zeigt Methenamin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Gabe von Sulfonamiden und Trimethoprim kann es bei innerlicher Anwendung zur Bildung unlöslicher Salze im Urin (Kristallurie) und zu Ablagerungen in den Harnwegen kommen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Kristallbildung im Urin kann der Blasenkatheter verstopfen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Methenamin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Methenamin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Methenamin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Methenamin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Methenamin gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Methenamin

Methenamin wird zur Verringerung starker Schweißabsonderung, besonders an Füßen, Händen und den Achselhöhlen, eingesetzt. Methenamin-haltige Präparate werden meist als Salbe auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen.

Der Wirkstoff hat zudem eine desinfizierende Wirkung und kann zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen dienen. Zu diesem Zweck wird er in Tablettenform eingenommen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Methenamin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Methenamin

Methenamin setzt in saurer Umgebung Formaldehyd (in gelöster Form auch Formalin genannt) frei; diese Verbindung fällt Eiweiße aus, das heißt, die Eiweiße verklumpen.

Da Schweiß leicht sauer ist, kommt es auf Methenamin-behandelter Haut zur Bildung von Formalin. Daraufhin verklumpen Eiweiße im Schweiß und verstopfen die Ausführgänge der Schweißdrüsen. So wird die Schweißabsonderung verhindert und die Haut wird nach einigen Tagen der Behandlung trockener und widerstandsfähiger. Da die oberen Hautschichten jedoch regelmäßig abschilfern und erneuert werden, ist der Effekt nicht von Dauer und die Anwendung muss in kurzen Abständen wiederholt werden.

Bei innerlicher Anwendung wird Methenamin mit dem Harn ausgeschieden. Da der Urin leicht sauer ist, kommt es in den ableitenden Harnwegen zur Freisetzung von Formalin. Dadurch werden die Harnwege schwach desinfiziert, das Bakterienwachstum wird gehemmt und Harnwegsinfekten wird vorgebeugt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.