Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 01.07.2012

Allgemeines

Der Wirkstoff dient der sogenannten aktiven Impfung gegen Gehirnhautentzündung (Meningitis). Er immunisiert gegen Bakterien der Gattung Meningokokken und zwar der Stämme Neisseria meningitidis der Gruppen A, C, W-135 und Y. Der Wirkstoff wird Personen ab dem Alter von zwölf Monaten verabreicht.

 

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Antikörperbildung gegen Meningokokken anregen
  • vor Meningokokken-Infektionen schützen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden, wenn die Person gegen Meningokokken-Polysaccharide überempfindlich ist. Ebenfalls schließt eine Überempfindlichkeit gegen Tetanus-Toxoid die Anwendung aus, da dieses Eiweiß als Träger der Meningokokken-Bruchstücke dient.

Der Wirkstoff darf unter keinen Umständen in Blutgefäße, in die Haut oder unter die Haut verabreicht werden.

Die Impfung sollte bei Personen, die an einer akuten, schweren, mit Fieber einhergehenden Erkrankung leiden, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Ein einfacher Infekt (wie beispielsweise eine Erkältung) stellt keinen Hinderungsgrund dar.

Bei Personen mit Mangel an Blutplättchen oder einer Störung der Blutgerinnung wird der Arzt den Wirkstoff mit Vorsicht verabreichen, da es bei diesen Personen nach Injektion in den Muskel zu Blutungen kommen kann.

Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder bei Anwendung einer Therapie, die die körpereigene Abwehr unterdrückt, wird möglicherweise keine ausreichende Immunisierung erzielt. Dies gilt auch für Patienten, deren Milz entfernt wurde oder nicht richtig funktioniert.

 

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung des Wirkstoffs bei Schwangeren vor. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf die Schwangerschaft und die Entwicklung des Nachwuchses. Trotzdem sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies unbedingt notwendig ist und die möglichen Vorteile überwiegen.

Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Daher sollte er während der Stillzeit nur verabreicht werden, wenn die möglichen Vorteile die Risiken überwiegen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit des Wirkstoffes ist bei Kindern im Alter von unter zwölf Monaten bisher noch nicht erwiesen.

Bei Kindern im Alter von 12 bis 23 Monaten kann der Impfstoff statt in den Oberarm auch in den Gesäßmuskel verabreicht werden.

Welche Nebenwirkungen kann Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schwellung, Schmerzen, Rötung an der Injektionsstelle, Müdigkeit.

Häufige Nebenwirkugnen:
Bauchbeschwerden, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Bluterguss an der Injektionsstelle.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Schreien, Empfindungsstörungen, Schwindel, Juckreiz, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Schmerzen in Armen und Beinen, Unwohlsein, Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich Verhärtung, Jucken, Wärme, Schmerzunempfindlichkeit).

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Wirkstoff kann praktisch mit allen anderen gängigen Impfstoffen zusammen angewendet werden. Falls eine gleichzeitige Impfung beabsichtigt ist, wird der Arzt die Impfstoffe immer in verschiedene Gliedmaßen spritzen.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf unter keinen Umständen in Blutgefäße, in die Haut oder unter die Haut verabreicht werden.
  • Obwohl das Medikament Tetanus-Eiweiß enthält, ersetzt es keine Impfung gegen Tetanus (Wundstarrkrampf).
  • Falls es in Folge des Medikaments zu Müdigkeit oder Schwindel kommt, kann Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sein.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 
Medikament
Darreichungsform
Menveo – Pulver und Lösung zur Herstellung einer Injektionslösung
Injektionslösung

 

So wirkt Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent

Der Wirkstoff dient der sogenannten aktiven Impfung gegen Gehirnhautentzündung (Meningitis). Er immunisiert gegen Bakterien der Gattung Meningokokken und zwar der Stämme Neisseria meningitidis der Gruppen A, C, W-135 und Y. Der Wirkstoff wird Personen ab dem Alter von zwölf Monaten verabreicht.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Meningokokken-Polysaccharid, tetravalent

    Eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) entsteht oft durch eine bestimmte Bakteriengattung, den Meningokokken der Sorte Neisseria meningitidis. Von diesen Bakterien gibt es verschiedene Stämme, die sich vor allem in ihrer Kapselhülle unterscheiden.

    Der Wirkstoff gehört zur Wirkstoffgruppe der Impfstoffe. Er besteht aus Polysacchariden aus Kapselbruchstücken der Bakterienhülle mit vier verschiedenen Meningokokken-Stämme mit den Bezeichnungnen A, C, W-135 und Y. Gelangen solche Bruchstücke in den Körper, bildet dieser Antikörper dagegen. Die Antikörper heften sich bei einer tatsächlichen Infektion an die eingedrungenen Bakterien und aktivieren die körpereigene Abwehr, welche die Bakterien abtötet. Auf diese Weise schützt die Impfung aktiv vor Erkrankungen durch Meningokokken.

     

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.