Magaldrat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.06.2008

Allgemeines

Magaldrat wird eingesetzt bei säurebedingten Beschwerden wie Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) sowie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Sodbrennen, Magenschmerzen und saures Aufstoßen lindern
  • Magensäure verringern
  • Entzündungen der Speiseröhre vorbeugen
  • Geschwürabheilung beschleunigen
  • Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm vorbeugen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Magaldrat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Magaldrat nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen Magaldrat dürfen magaldrathaltige Medikamente nicht eingenommen werden.

Magaldrat sollte bei zu niedrigem Blut-Phosphat-Spiegel nicht angewendet werden.

Eine Einnahme von Magaldrat durch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte nur unter ärztlicher Kontrolle der Aluminium- und Magnesium-Konzentrationen im Blut erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Einnahme während der Schwangerschaft ist möglich. Sie sollte jedoch wegen der möglichen Aluminiumbelastung des Ungeborenen nur in niedrigen Dosen und über einen kurzen Zeitraum erfolgen. In jedem Fall ist eine Nutzen-Risiko-Abwägung zusammen mit dem Arzt vorzunehmen.

Es ist bekannt, dass Aluminiumverbindungen in geringem Maß in die Muttermilch übergehen können. Da Aluminium vom Kind nur geringfügig aufgenommen wird, ist kein Risiko zu erwarten. Dennoch sollte Magaldrat aufgrund fehlender Untersuchungen in der Stillzeit nur kurzfristig eingesetzt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren sollte wegen unzureichender Studien zur Verträglichkeit in dieser Altersgruppe nicht erfolgen.

Welche Nebenwirkungen kann Magaldrat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Magaldrat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Weicher Stuhlgang.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Durchfall.

Besonderheiten:
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es im Körper zu Magnesiumanreicherung, Aluminiumeinlagerungen und Phosphatverarmung kommen. Diese Nebenwirkungen können auch bei nierengesunden Anwendern auftreten, wenn sie Magaldrat über einen langen Zeitraum und/oder in hohen Dosierungen einnehmen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Magaldrat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Magaldrat und andere säurebindende Mittel (Antazida) können die Aufnahme mancher Arzneimittel verändern. Besonders bei folgenden Wirkstoffen kann dies zu Unterdosierungen führen:Wirkstoffe, die die Blutgerinnung hemmen (Antikoagulanzien) wie Cumarin und Verwandte können möglicherweise in ihrer Wirkung verstärkt werden.

In allen Fällen ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden zur Einnahme anderer Medikamente empfehlenswert. Auch saure Getränke (Obstsaft) oder Brausetabletten (aufgrund ihres Zitronensäuregehalts) sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Aluminium aus Magaldrat verstä´rken.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Nierenkranken oder langfristigem Gebrauch des Medikaments sind die Aluminiumblutspiegel regelmäßig ärztlich zu kontrollieren.
  • Zur Einnahme anderer Medikamente ist ein zeitlicher Abstand von ein bis zwei Stunden einzuhalten.
  • Das Medikament sollte möglichst nicht gleichzeitig mit sauren Getränken (Obstsaft) oder Brausetabletten eingenommen werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Magaldrat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Magaldrat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Magaldrat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Magaldrat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Magaldrat gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Magaldrat

Magaldrat wird eingesetzt bei säurebedingten Beschwerden wie Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) sowie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.

Magaldrat wird mehrmals täglich in einer Dosierung von 400 bis 800 Milligramm eingesetzt. Pro Tag dürfen höchstens 6.400 Milligramm eingenommen werden.

Feste Arzneiformen wie Kautabletten sollten gut zerkaut werden. Dies vergrößert die Oberfläche, beschleunigt den Wirkungseintritt und verstärkt die Wirkung. Die Tabletten können auch gelutscht werden.

Stellt sich nach über zweiwöchiger Anwendung keine Besserung der Beschwerden ein, ist ein Arzt aufzusuchen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Magaldrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Magaldrat

Magaldrat gehört zur Gruppe der säurebindenden Mittel. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe neutralisiert auch Magaldrat die Magensäure. Dadurch werden Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung), Magenschmerzen und saures Aufstoßen gelindert, Entzündungen der Speiseröhre sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre vorgebeugt und Geschwürabheilungen beschleunigt.

Die für die Bindung der Magensäure verantwortlichen Bestandteile (Magnesium- und Aluminiumsalze) sind in ein so genanntes Schichtgitter eingebaut. Sie werden von der Oberfläche her nach und nach aus dem Gitter herausgelöst und neutralisieren die Säure. Das Schichtgitter vermag so den Säurewert (pH-Wert) für einige Zeit im optimalen Bereich zu halten.

Magaldrat besitzt auch ein gutes Bindevermögen für schädliche Gallensäuren, die unter Umständen aus dem Darm in den Magen gelangt sein können.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.