Ketotifen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.04.2013

Allgemeines

Ketotifen wird langfristig angewendet, um asthmatische Beschweren und Asthma-Anfälle zu verhüten. In diesem Falle wird der Wirkstoff eingenommen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • asthmatischen Beschwerden vorbeugen
  • allergischen Bindehautentzündungen vorbeugen
  • Heuschnupfen vorbeugen
  • allergischer Bronchitis vorbeugen
  • allergischen Hauterkrankungen vorbeugen.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Ketotifen im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Ketotifen nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Ketotifen darf die Substanz nicht eingenommen werden.

Bei einer Epilepsie muss der Arzt die Risiken einer Einnahme gegen den Nutzen genau abwägen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ketotifen sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nur eingenommen werden, wenn es der Arzt für unumgänglich hält.

Nach örtlicher Anwendung am Auge sind die Ketotifen-Konzentrationen im Blut deutlich niedriger als bei Einnahme. Augentropfen können daher, nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt, auch in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

An Kinder darf Ketotifen in allen Darreichungsformen erst ab drei Jahren gegeben werden.

Welche Nebenwirkungen kann Ketotifen haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Ketotifen. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Augentropfen:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Brennen, Stechen, punktförmige Hornhautschäden.

Seltene Nebenwirkungen:
Verschwommensehen, trockenes Auge, Augenlidprobleme, Bindehautentzündung, Augenschmerz, Lichtempfindlichkeit, Bindehautblutungen.
Seltene allgemeine Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Hautausschlag, Nesselsucht, Mundtrockenheit, allergische Reaktionen mit Juckreiz und Schwellungen.

Tabletten, Säfte:
Sehr häufige Nebenwirkungen (in den ersten Tagen):
Dämpfung, Müdigkeit, leichter Schwindel.


Kopfschmerz, Schwindel, Mundtrockenheit, Übelkeit, Asthma-Verschlimmerung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Gewichtszunahme.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Erregtheit, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität (insbesondere bei Kindern), Leber-Enzym-Werterhöhungen, Leberentzündung, schwere Hautreaktionen wie Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom; Blasenentzündung.

Welche Wechselwirkungen zeigt Ketotifen?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Mit Beruhigungsmitteln, Schlafmitteln, anderen H1-Antihistaminika und Alkohol ergibt sich eine Verstärkung der Wirkung, aber auch der Nebenwirkungen wie zum Beispiel Schläfrigkeit.

Mit oralen Antidiabetika ergibt sich in einigen Fällen eine Verminderung der Thrombozyten-Zahl, daher sollte die Kombination vermieden werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Wirkungen von Ketotifen treten nach etwa acht bis zwölf Wochen ein (Ausnahme Augentropfen). Dementsprechend lang sollte die Behandlung durchgeführt werden. Zur Vorbeugung asthmatischer Beschwerden sollte die Basistherapie bis zum Wirkungseintritt von Ketotifen mit bronchienerweiternden Medikamenten, Theophyllin und Glukokortikoiden fortgesetzt werden.
  • Bei einem akuten Asthma-Anfall muss ein Beta-2-Sympathomimetikum eingesetzt werden.
  • Ketotifen gehört mit Einschränkungen zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
  • Die Reaktionsfähigkeit kann so stark beeinträchtigt sein, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Ketotifen?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Ketotifen enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Augentropfen

So wirkt Ketotifen

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Ketotifen. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Entzündungshemmer, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Ketotifen gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Ketotifen

Ketotifen wird langfristig angewendet, um asthmatische Beschweren und Asthma-Anfälle zu verhüten. In diesem Falle wird der Wirkstoff eingenommen.

Ketotifen wirkt aber auch allgemein bei Erkrankungen auf Basis einer Allergie wie der allergischen Bindehautentzündung, allergischem Schnupfen, allergischer akuter Bronchitis und bei allergisch bedingten Hauterkrankungen.

Gegen allergische Beschwerden am Auge wird Ketotifen aber auch äußerlich in Form von Augentropfen angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ketotifen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Ketotifen

Ketotifen gehört zur Wirkstoffgruppe der H1-Antihistaminika. Histamin ist einer der bedeutenden Entzündungsvermittler im Körper. Die Bindung von Histamin an seine speziellen Rezeptoren reizt die Nerven. Außerdem erweitert sie die Blutgefäße und macht sie durchlässig, sodass Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austreten kann. So kommt es zu den typischen allergischen Erscheinungen mit Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Schleimabsonderungen der Schleimhäute.

Ketotifen blockiert wie alle Substanzen seiner Wirkstoffgruppe die Bindungsstellen des Histamins. Dadurch wirkt sich Ketotifen positiv auf eine verstopfte und laufende Nase bei einem allergischen Schnupfen oder Rötungen und Juckreiz bei Bindehautentzündung aus. Es unterdrückt den Niesreiz und den Tränenfluss. Daneben verhindert es asthmatische Beschwerden. Da Ketotifen keine bronchienerweiternden Eigenschaften hat, darf es nicht bei akuten Asthmaanfällen eingesetzt werden.

Der Wirkstoff ist als Tablette, Saft oder als Augentropfen verwendbar und acht bis zwölf Stunden wirksam.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.