Glukose

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.12.2007

Allgemeines

Glukose ist ein Zuckermolekül. Es wird in höherer Konzentration, etwa einer 40-prozentigen Lösung, zur Energiezufuhr mittels Infusionen über eine Vene eingesetzt. Hier ist sie ein wichtiger Bestandteil der parenteralen Ernährung (künstliche Ernährung unter Umgehung des Verdauungstrakts), um den Bedarf an Kohlenhydraten zu decken.

 

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Energie liefern
  • Körperwasser bei Flüssigkeitsverlusten binden
  • Unterzuckerungen beseitigen
  • Trägerlösung bei Gabe von Medikamenten oder Elektrolyten über eine Vene

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Glukose im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Glukose nicht verwendet werden?

Glukose darf nicht gegeben werden bei einem krankhaft erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie, Diabetes mellitus), vor allem, wenn sich dieser nur schwer mit Insulin korrigieren lässt.

Weitere Ausschlussgründe für die Einnahme von Glukose sind eine verminderte Kaliumkonzentration im Blut, eine Übersäuerung des Körpers mit erniedrigtem pH-Wert (Azidose) sowie ein übermäßiger Wassergehalt des Körpers (Wasservergiftung), wie er beispielsweise bei einer Nierenfunktionsstörung oder einer Herzmuskelschwäche auftreten kann. Ebenfalls sollte Glukose nicht bei gleichzeitigem Verlust von Körperwasser und Natrium (beispielsweise bei Nebennierenfunktionsstörung) gegeben werden.

Bei Gabe von Glukose müssen die Wasserbilanz, die Salze und Mineralien sowie die Glukosekonzentration im Blut engmaschig vom Arzt kontrolliert werden.

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Welche Nebenwirkungen kann Glukose haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Glukose. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Glukose?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Beim Mischen mit Medikamenten ist zu beachten, dass Glucose-Lösungen einen sauren pH-Wert aufweisen und es daher zu Ausfällungen kommen kann.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Vom Arzt müssen die Konzentration von Glukose, Salzen, Mineralien im Blut kontrolliert werden.
  • Der Arzt muss die Wasseraufnahme und -ausscheidung kontrollieren.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

So wirkt Glukose

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Glukose. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Glukose gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Glukose

Glukose ist ein Zuckermolekül. Es wird in höherer Konzentration, etwa einer 40-prozentigen Lösung, zur Energiezufuhr mittels Infusionen über eine Vene eingesetzt. Hier ist sie ein wichtiger Bestandteil der parenteralen Ernährung (künstliche Ernährung unter Umgehung des Verdauungstrakts), um den Bedarf an Kohlenhydraten zu decken.

Glukose in Wasser aufgelöst dient in niedriger Konzentration als Trägerlösung für Medikamente, Salze und Mineralien.

Als Bestandteil von Mineralstofflösungen wirkt sie bei großen Verlusten von Körperwasser (beispielsweise bei Durchfall) dem Flüssigkeitsverlust entgegen.

Auch im Zustand der Unterzuckerung, zum Beispiel bei Diabetikern, werden Glukoselösungen eingesetzt.

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Glukose sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Glukose

    Das Zuckermolekül Glukose ist eine Schlüsselsubstanz im Kohlenhydratstoffwechsel. Glucose wird natürlicherweise im Darm aus der Nahrung ins Blut aufgenommen. Im Krankheitsfall kann sie als Lösung auch direkt über eine Vene ins Blut gegeben werden. Von dort gelangt sie in die Körperzellen und wird weiter verarbeitet. Überschüssige Glukose wird zum Teil als Glykogen in Muskeln und Leber gespeichert, zum Teil in Fett umgewandelt. Wird Glukose im Stoffwechsel abgebaut, entstehen Kohlendioxid, Wasser und Energie in Form des Energieträger-Moleküls Adenosintriphosphat (ATP). Diese Energie wird von allen Zellen benötigt, beispielsweise für den Transport von Stoffen, Bewegung und biochemische Reaktionen. Glukose ist also ein Stoff, aus dem der Körper seine Energie bezieht.

    Reine Glukose wirkt stark wasseranziehend. So bindet ein Glukosemolekül ein Wassermolekül an sich. Deshalb kann Glucose gut eingestezt werden, wenn großen Verlusten an Körperwasser entgegengewirkt oder vorgebeugt werden soll (zum Beispiel bei starkem Durchfall).

     

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.