Fusidinsäure + Betamethason

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.04.2008

Allgemeines

Die Wirkstoffkombination wird dazu eingesetzt, Hautentzündungen zu heilen, die zusätzlich mit Bakterien infiziert sind (beispielsweise die so genannte atopische Dermatitis).

 

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Bakterien abtöten
  • Entzündungen hemmen
  • Hautinfektionen lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fusidinsäure + Betamethason im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Fusidinsäure + Betamethason nicht verwendet werden?

Die Kombination Fusidinsäure + Betamethason ist aufgrund des Glukokortikoids nicht zur Anwendung bestimmt bei

  • rein bakteriell bedingten Hautinfektionen
  • Hautinfektionen, die durch Pilze oder Viren verursacht sind wie Herpes oder Windpocken
  • speziellen Hautveränderungen in Verbindung mit den Erkrankungen Tuberkulose oder Syphilis
  • Impfreaktionen der Haut
  • Mundrandentzündung (periorale Dermatitis)
  • Rosenflechte (Rosazea)
  • Patienten mit Unterschenkelgeschwüren
  • Entzündungen unter luftdichten Verbänden oder in Hautfalten
  • Hautveränderungen am Auge
  • Schwangeren.

Nur unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte die Kombination eingesetzt werden

  • insbesondere zur längerdauernden Behandlung bei Kindern, da die Kortison-Nebenwirkungen auch ohne luftdichte Verbände auftreten können
  • bei Hautverdünnung, Geschwüren, Akne, brüchigen Hautgefäßen und Juckreiz im Afterbereich, weil Betamethason diese Beschwerden verschlimmern kann
  • zur Behandlung von größeren Körper- und Gesichtsflächen sowie zur Anwendung in Hautfalten; der Kontakt mit offenen Wunden und Schleimhäuten sollte möglichst vermieden werden
  • bei Anwendung in Augennähe, da die Kombination wegen der Gefahr der Auslösung eines Grünen Stars (Glaukom) nicht in die Augen geraten darf.

Hinweis:

Bei plötzlicher Beendigung der Anwendung kann es zu einem Wiederaufflammen der Beschwerden kommen.
 

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Sicherheit der Anwendung von Fusidinsäure + Betamethason während Schwangerschaft und Stillzeit beim Menschen wurde bisher nicht untersucht. Während sich in Tierversuchen mit Fusidinsäure keine fruchtschädigenden Wirkungen gezeigt haben, wurden in Studien mit Glukokortikoiden derartige Effekte beobachtet. Das Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, jedoch besteht bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft für das Ungeborene die Gefahr einer Nebennierenschädigung, die beim Neugeborenen behandelt werden muss.

Fusidinsäure und Betamethason gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte der Arzt in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung eine Verschreibung vornehmen. Sind höhere Dosen von Betamethason oder die Einnahme von Fusidinsäure erforderlich,sollte abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung bei Kindern unter sechs Jahren wird nicht empfohlen, da es keine Studien mit diesen Patienten zu Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination gibt.

Welche Nebenwirkungen können Fusidinsäure + Betamethason haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fusidinsäure + Betamethason. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Juckreiz, Hautreizungen, Hautbrennen, Hautstechen, Hautausschlag, Verschlechterung des Ekzems.

Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
allergische Reaktionen, trockene Haut, Kontaktdermatitis, Hautrötung, Nesselsucht, Hautverdünnung, Hautstreifen, Hautblutgefäßerweiterungen.
speziell bei längerer Anwendung:
Haarbalgentzündung, Rosenflechte, Überbehaarung, Mundrandentzündung allergische Kontaktdermatitis, Hautentfärbung, Grüner Star, Nebennierenrindenfunktionshemmung, Infektionsbegünstigung.

Besonderheiten:
Die Anwendung von Fusidinsäure kann bei offenen Hautverletzungen Reizungen verursachen.

 

Welche Wechselwirkungen zeigen Fusidinsäure + Betamethason?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Es sind keine Wechselwirkungen der Kombination mit anderen Medikamenten bekannt.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Das Medikament darf nicht direkt an den Augen angewendet werden.
  • Damit es nicht zum Wiederaufflammen der Beschwerden kommt, ist das Medikament mit langsam verminderter Dosis abzusetzen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Fusidinsäure + Betamethason?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fusidinsäure + Betamethason enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 

 

So wirkt Fusidinsäure + Betamethason

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fusidinsäure + Betamethason. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antibiotika, zu welcher die Wirkstoffkombination Fusidinsäure + Betamethason gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Fusidinsäure + Betamethason

Die Wirkstoffkombination wird dazu eingesetzt, Hautentzündungen zu heilen, die zusätzlich mit Bakterien infiziert sind (beispielsweise die so genannte atopische Dermatitis).

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fusidinsäure + Betamethason sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fusidinsäure + Betamethason

Die Kombination verbindet die entzündungshemmenden Eigenschaften der äußerlich anzuwendenden Antibiotika mit denen der Glukokortikoide.

Die zur Wirkstoffgruppe der Antibiotika gehörende Fusidinsäure hemmt die Eiweißproduktion der Bakterien. Dadurch kommt es zum Abbau der für die Erreger wichtigen Zellgewebe. Die Zellwand wird durchlässig und die Keime sterben ab. Fusidinsäure ist wirksam gegen eine Reihe Bakterien, sowohl grampositiven wie gramnegativen und auch gegen Keime, die unter Luftabschluss gedeihen können (Anaerobier). Gegen Pilz ist Fusidinsäure unwirksam.

Wie alle anderen Glukokortikoide zur örtlichen Anwendung hemmt auch Betamethason die Entwicklung von Entzündungen, lindert Juckreiz, und wirkt zusammenziehend auf die kleinen Blutgefäße der Haut.

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.