Fexofenadin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.09.2011

Allgemeines

Fexofenadin wird angewendet bei Heuschnupfen, allergischer Nasenschleimhautentzündung Rhinitis, Bindehautentzündung und bei chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • allergische Beschwerden behandeln
  • Juckreiz lindern
  • Quaddelbildungen vermindern
  • Verstopfungen der Nase lindern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fexofenadin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Fexofenadin nicht verwendet werden?

Besteht eine Überempfindlichkeit gegen Fexofenadin, so darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung oder mit Leberfunktionsstörungen sollten Fexofenadin nur unter besonderer ärztlicher Kontrolle anwenden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Fexofenadin sollte in der Schwangerschaft nach Möglichkeit nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist. Es existieren keine ausreichenden Untersuchungen für diese Patientengruppe. Im Tierversuch ergaben sich allerdings bisher keine Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen.

Da nicht bekannt ist, ob Fexofenadin in die Muttermilch übergehen kann, sollte Fexofenadin in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für Kinder unter sechs Jahren konnte die Wirksamkeit sowie die Verträglichkeit der Substanz nicht nachgewiesen werden. In dieser Altersgruppe sollte Fexofenadin daher nicht angewendet werden. Kinder ab sechs Jahren können Fexofenadin verwenden.

Für eine länger als zwei Wochen dauernde Behandlung von Kindern gibt es bisher keine ausreichenden Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit. Die Anwendung ist daher auf höchstens zwei Wochen zu begrenzen.

Welche Nebenwirkungen kann Fexofenadin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fexofenadin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen; Schläfrigkeit; Benommenheit; Übelkeit.

Seltene Nebenwirkungen:
Müdigkeit; Überempfindlichkeitsreaktionen; allergische Reaktionen; Brustenge; Atemnot; Hautrötungen; Juckreiz; Schlaflosigkeit; Nervosität; Schlafstörungen; Traumveränderungen (Paroneirie).

Welche Wechselwirkungen zeigt Fexofenadin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Aluminium- oder magnesiumhaltige säurebindende Mittel (Antazida) vermindern die Aufnahme von Fexofenadin in den Körper und sollten daher zwei Stunden später als Fexofenadin eingenommen werden.

Erythromycin (Makrolid-Antibiotikum) und Ketoconazol (Pilzmittel) bewirken eine Erhöhung der Fexofenadinkonzentration im Blut und verstärken seine Wirkung. Mit verstärkten Nebenwirkungen ist dabei anscheinend nicht zu rechnen.

Auf die Einnahme von Alkohol sollte vorsichtshalber verzichtet werden. Auch wenn Fexofenadin zu den nicht müde machenden H1-Antihistaminika gehört, ist eine verstärkte Müdigkeit oder Benommenheit nicht auszuschließen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Während der Anwendung des Medikaments darf kein Alkohol getrunken werden.
  • Das Medikament kann benommen machen. Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können dadurch eingeschränkt sein.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Fexofenadin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fexofenadin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten
Filmtabletten

So wirkt Fexofenadin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fexofenadin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Fexofenadin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Fexofenadin

Fexofenadin wird angewendet bei Heuschnupfen, allergischer Nasenschleimhautentzündung Rhinitis, Bindehautentzündung und bei chronischer Nesselsucht (Urtikaria) ohne offensichtlich erkennbare Ursache (ideopathisch).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fexofenadin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Fexofenadin

Fexofenadin gehört zur Gruppe der H1-Antihistaminika. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe lindert auch Fexofenadin allergische Beschwerden. Dadurch können Juckreiz und Heuschnupfen behandelt werden.

Fexofenadin leitet sich von dem älteren Wirkstoff Terfenadin her, dessen wirksames Stoffwechselprodukt es ist. Fexofenadin wirkt deutlich stärker als Terfenadin. Im Gegensatz zu Terfenadin verursacht Fexofenadin anscheinend keine Nebenwirkungen am Herzen, wie Herzrhythmusstörungen. Das ist ein wesentlicher Vorteil des Wirkstoffs.

Fexofenadin hemmt entzündliche Reaktionen, indem es die Freisetzung von verschiedenen entzündungsvermittelnden Substanzen aus den so genannten Mastzellen verhindert.

Über diesen Mechanismus wirkt es sich positiv auf eine verstopfte und laufende Nase bei Heuschnupfen (so genannte allergische Rhinitis) oder allergisch bedingte Bindehautentzündung (Konjunktivitis) aus. Es unterdrückt den Niesreiz und den Tränenfluss. Bei allergischen Hautreaktionen vermindert es den Juckreiz und die Quaddelbildung.

Da es nicht in das zentrale Nervensystem, also das Gehirn, eindringt, hat es nur eine geringe oder fast keine ermüdende Wirkung. Es ist 12 bis 24 Stunden wirksam.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.