Ebastin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.09.2007

Allgemeines

Ebastin wird zur symptomatischen Behandlung von jahreszeitlich bedingtem allergischem Schnupfen mit oder ohne Bindehautentzündung eingesetzt. Weiterhin bessert Ebastin Juckreiz bei Nesselsucht ohne erkennbare Ursache. Zudem verringert dieser Wirkstoff noch eine Bläschenneubildung bei Hautausschlägen unbekannter Herkunft.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • allergischen Schnupfen, mit oder ohne Bindehautentzündung, lindern
  • Juckreiz bei unklaren Hautausschlägen lindern
  • Bläschenneubildung bei unklaren Hautausschlägen verringern.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Ebastin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Ebastin nicht verwendet werden?

Ebastin sollte bei bekannter Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff nicht erneut eingesetzt werden. Stillende Mütter sollten ebenfalls kein Ebastin erhalten.

Außerdem dürfen Patienten mit schwerer Leberschwäche nicht mit diesem Wirkstoff behandelt werden.

Bei Nesselsucht sollte auf die Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren verzichtet werden. Für diese Altersgruppe liegen zur Zeit nur wenig bis gar keine Erfahrungen in der Behandlung mit Ebastin vor.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt derzeit keine Erfahrungen für die Behandlung mit Ebastin bei schwangeren Frauen. Deshalb sollte dieser Wirkstoff während der Schwangerschaft nur nach sehr strenger ärztlicher Risiko-Nutzen-Abwägung eingesetzt werden.

Es ist ebenfalls nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Darum sollten stillende Mütter nicht mit Ebastin behandelt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren sollten generell nicht mit Ebastin behandelt werden. Für diese Altersgruppe liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Welche Nebenwirkungen kann Ebastin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Ebastin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Schläfrigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden, Kraftlosigkeit, Energielosigkeit, Schwäche, Unfähigkeit zu körperlicher oder geistiger Leistung, Halsentzündung, Schnupfen, Schwindelgefühl, Schlaflosigkeit, Nasenbluten.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
verstärkte und beschleunigte Herzaktion, die als unangenehm empfunden wird; Herzschlagbeschleunigung, Erbrechen, Bindegewebswasseransammlung, abnormer Leberfunktionstest, veränderte Wahrnehmung von äußeren Reizen, allgemeine Nervosität, Menstruationsbeschwerden, Hautausschlag, Nesselsucht, Ekzeme.

Welche Wechselwirkungen zeigt Ebastin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wirkstoffe, die den Abbau von Ebastin in der Leber hemmen, sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden. Dazu gehören Antipilzmittel wie Ketoconazol und Itraconazol sowie bestimmte Antibiotika wie beispielsweise Erythromycin.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Vorsicht bei Patienten mit Erregungsleitungsstörungen am Herzen.
  • Vorsicht bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen.
  • Vorsicht bei Patienten mit einer niedrigen Blutkaliumkonzentration.
  • Bei besonders empfindlichen Patienten ist die individuelle Reaktion auf das Medikament zu überprüfen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Ebastin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Ebastin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Ebastin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Ebastin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Ebastin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Ebastin

Ebastin wird zur symptomatischen Behandlung von jahreszeitlich bedingtem allergischem Schnupfen mit oder ohne Bindehautentzündung eingesetzt. Weiterhin bessert Ebastin Juckreiz bei Nesselsucht ohne erkennbare Ursache. Zudem verringert dieser Wirkstoff noch eine Bläschenneubildung bei Hautausschlägen unbekannter Herkunft.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ebastin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Ebastin

Ebastin gehört zur neueren Gruppe der H1-Antihistaminika und wirkt antiallergisch.

Bei einer Allergie versucht das Immunsystem, die scheinbaren Feinde zu besiegen. Darum werden große Mengen entzündungsauslösender Botenstoffe produziert. Eines dieser Botenstoffe ist das Gewebshormon Histamin. Ebastin als ein H1-Antihistaminikum blockiert im Gewebe bestimmte Bindungsstellen für Histamin, nämlich die Histamin-H1-Rezeptoren. Histamin wird weiterhin freigesetzt, doch durch die Blockade findet es nicht mehr genügend freie Bindungsstellen, um dort anzudocken. Somit kann es auch nicht mehr seine Wirkung, wie beispielswiese Gewebsanschwellung, entfalten. Darum werden die typischen Allergie-Symptome wie geschwollene Nasenschleimhäute, Niesen und Nasenfluss, tränende Augen, Rötungen sowie Entzündungen und Juckreiz gemildert.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.