Clomipramin

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.01.2011

Allgemeines

Clomipramin dient vor allem der Behandlung akuter und chronischer Angststörungen und Panikattacken, wie sie im Rahmen von Psychosen und Depressionen auftreten können. Es dämpft dabei die Angst und hellt die Stimmung der Patienten auf.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Angststörungen und Panikattacken bei Psychosen oder Depressionen lindern
  • chronische (leichte bis mäßig starke sowie starke bis sehr starke) Schmerzen im Rahmen eines Therapiekonzepts lindern
  • Bettnässen bei Kindern sowie Halluzinationen bei zwanghaften Schlafanfällen oder Schlaflähmungen behandeln
  • Beschwerden bei Kataplexie lindern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Clomipramin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Clomipramin nicht verwendet werden?

Der Wirkstoff darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Clomipramin oder andere tri- und tetrazyklische Antidepressiva, gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern, Vergiftungen durch Schlafmittel, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Alkohol sowie von Patienten mit einem Deliriumn.

Bei Problemen mit der Blasenentleerung (akutem Harnverhalten) oder Prostatavergrößerung mit Restharnbildung, unbehandeltem grünem Star (Engwinkelglaukom), Störungen des Magenpförtners (Pylorusstenose) oder Darmverschluss (paralytischem Ileus) darf Clomipramin ebenfalls nicht eingesetzt werden.

Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Clomipramin verordnet werden, wenn eine Prostatavergrößerung ohne Restharnbildung vorliegt, die Leber- beziehungsweise Nierenfunktion schwer beeinträchtigt sind oder der Patient zu Krämpfen neigt.

Bei Störungen der Blutbildung, Nebennierenmarkstumoren und vorgeschädigtem Herzen müssen besondere ärztliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden und regelmäßige ärztliche Kontrollen stattfinden. Dies gilt insbesondere auch für ältere Patienten und Patienten mit psychischen Störungen, aufgrund einer hirnorganischen Ursache (hirnorganischem Psychosyndrom). Sie sollten während der Behandlung mit Clomipramin sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Während der Heilungsphase nach einem Herzinfarkt und von Patienten mit bestehenden Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel (AV-Block II. und III. Grades) oder Blockierungen im Herzerregungsleitungssystem (diffusen supraventrikulären oder ventrikulären Erregungsleitungsstörungen) sollte Clomipramin gar nicht eingenommen werden.

Patienten mit Reizüberleitungsstörungen zum Herzmuskel AV-Block I. Grades oder anderen Erregungsleitungsstörungen, vor allem im Linksschenkelblock, dürfen hingegen nur bei engmaschiger ärztlicher EKG-Kontrolle mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Treten bei Anwendung von Clomipramin manische Phasen mit extrem gehobener Stimmung und übersteigertem Antrieb auf, muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden. Dies gilt auch, wenn während der Behandlung zusätzliche depressive Symptome, insbesondere im Verlauf schizophrener Erkrankungen (Schizophrenien), neu auftreten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung von Clomipramin in der Schwangerschaft vor. Entwicklungsstörungen des Ungeborenen können aber nicht sicher ausgeschlossen werden. Daher sollte der Wirkstoff in der Schwangerschaft, besonders in den ersten drei Monaten, nur aus zwingenden Gründen und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Wird Clomipramin doch in der Schwangerschaft gegeben, dann sollte Clomipramin (wenn es für die Behandlung vertretbar ist) aber mindestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin abgesetzt oder in der Dosis vermindert werden. Andernfalls können beim Neugeborenen Atemstörungen oder Krämpfe auftreten.

Da Clomipramin in die Muttermilch übergeht, sollte der Wirkstoff deshalb nicht in der Stillzeit eingesetzt werden. Gegebenenfalls muss bei einer Behandlung mit Clomipramin vorher abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter fünf Jahren sollte der Wirkstoff nicht eingesetzt werden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.

Welche Nebenwirkungen kann Clomipramin haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Clomipramin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Nasenverstopfung, Verstopfung, Benommenheit, Schwindel, vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen; Akkomodationsstörungen (Probleme, die Augen scharf zu stellen), Sprachstörungen, Zittern, Blutdrucksenkungen mit Kreislaufbeschwerden und Herzrasen, Gewichtszunahme, Leber-Enzym-Werteanstieg (vorübergehend).

Häufige Nebenwirkungen:
Probleme beim Wasserlassen (Blasenschwäche), Durstgefühl, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis zur Magersucht (Anorexie), Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautallergien und Hautausschläge (Urtikaria, Exantheme), innere Unruhe, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsübersteigerungen, Angstverstärkung, Erregung, Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl und Kribbeln sowie sexuelle Funktionsstörungen (das Lustgefühl und die Potenz betreffend), Herzrhythmusstörungen wie Arrhythmien, Reizleitungsstörungen oder Palpitationen.

Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen, Orientierungsstörungen. Leberfunktionsstörungen, Darmverschluss, Harnsperre, Kollapszustände, Schwartz-Bartler-Syndrom, Blutzuckerspiegelerhöhungen oder Blutzuckerspiegelsenkungen, Gewichtsabnahme, milchige Brustdrüsenabsonderungen oder Brustdrüsenvergrößerung beim Mann (Gynäkomastie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Aggressionsverhalten, motorische Störungen wie Akathisien und Dyskinesien, EEG-Veränderungen, Muskelzuckungen (Myoklonien), Schwäche, Störungen der Bewegungskoordination und Gleichgewichtsregulation (Ataxien), Störungen des Bewegungsapparats oder Nervenschmerzen (Polyneuropathien), Sprachstörungen, Fieber, Pupillenerweiterungen (Mydriasis), Erregungsleitungsstörungen und Verstärkungen einer bestehenden Herzmuskelschwäche, Blutdruckanstieg, Bauchschmerzen, Ohnmacht, Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Zungenentzündungen (Glossitis), Gelbsucht (Hepatitis) auch in Verbindung mit einer Gelbfärbung der Haut, allergische Hautreaktionen wie Juckreiz, Hautblutungen, Fotosensibilität mit Symptomen wie Schwindelgefühl, Augenflimmern und Kopfschmerzen; Geschwüre, Haarausfall, Durchblutungsstörungen wie Ohrensausen (Tinnitus), Kreislaufstörungen, grüner Star, Glaukom, Blutbildveränderungen wie Leukopenie oder Agranulozytose, allergische Lungenreaktionen (Eosinophilie).

Besonderheiten:
Viele der unerwünschten Nebenwirkungen sind zu Beginn der Behandlung am stärksten und lassen meist nach, wenn sich der Körper an den Wirkstoff gewöhnt hat.

Bei speziellen Risikogruppen wie Epileptikern, Alkoholikern oder Patienten, die gleichzeitig andere Psychopharmaka nehmen, können Krampfanfälle des Zentralnervensystems auftreten.

Bei älteren oder hirngeschädigten Patienten kann der Wirkstoff ein Delirium auslösen. Verwirrtheitszustände und andere delirante Symptome wie Desorientierung oder Halluzinationen kommen häufig vor, insbesondere bei älteren Menschen und Patienten mit Morbus Parkinson oder Parkinson-Syndromen.

Eine akute Überdosierung zeichnet sich durch Übererregbarkeit (bis hin zu Krämpfen), Bewusstseinsstörungen (bis zum Koma), Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand aus. Wenn Sie bei sich Anzeichen dieser Symptome, aber auch vermehrt Mundtrockenheit oder Probleme beim Wasserlassen und erhöhten Puls beobachten, weist dies auf eine beginnende Überdosierung hin. Sprechen Sie dann sofort mit ihrem Arzt.

Wird Clomipramin in die Blutbahn gespritzt, so können in Einzelfällen örtliche Reaktionen oder ein so genannter anaphylaktischer Schock (Überempfindlichkeitsreaktion) auftreten.

Eine Behandlung mit Clomipramin sollte nicht abrupt beendet werden, da dies Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schlaflosigkeit und Angstgefühle bewirken kann. Es empfiehlt sich, die Dosis langsam zu verringern (auszuschleichen).

Bei der verbreiteten Anwendung des Wirkstoffs zeigte sich, dass die Einnahme zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen kann.

Welche Wechselwirkungen zeigt Clomipramin?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wechselwirkungen von Clomipramin bestehen vor allem mit Wirkstoffen, die ebenfalls dämpfend auf die Gehirntätigkeit wirken wie Beruhigungs- und Schlafmittel, Tranquillizer oder Neuroleptika. Bei diesen Mitteln, aber auch bei Alkoholkonsum, kann es durch Clomipramin zu einer gegenseitigen Verstärkung der müde machenden (sedierenden) Wirkung kommen. Neuroleptika verstärken außerdem die antidepressive Wirkung von Clomipramin.

Wirkstoffe, die wie Clomipramin eine anticholinerge Wirkung haben, verstärken sich ebenfalls gegenseitig. Dazu gehören zum Beispiel Phenothiazine (eine Gruppe der Psychopharmaka), Antiparkinsonmittel wie Biperiden, Antihistaminika (als Schlafmittel und gegen Allergien verwendet) oder Atropin (zum Beispiel in Augentropfen enthalten).

Cimetidin (gegen Magengeschwüre) und Methylphenidat (wird zum Beispiel bei hyperaktiven Kindern eingesetzt) verstärken die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs Clomipramin.

Katecholamine, auch wenn sie als gefäßverengender Zusatz in Lokalanästhetika vorkommen, werden durch Clomipramin in ihrer Wirkung auf das Nervensystem verstärkt.

Besondere ärztliche Vorsicht ist geboten, wenn vorausgehend oder gleichzeitig mit Clomipramin Antidepressiva anderer Wirkstoffgruppen eingenommen wurden oder werden. Dies gilt insbesondere für die Wirkstoffe Fluoxetin und Fluvoxamin, aber auch andere trizyklische Antidepressiva. Hier kommt es bei gleichzeitiger Gabe von Clomipramin zu einer gegenseitigen Verstärkung der Wirkung und der Zunahme von der Häufigkeit auftretender Nebenwirkungen. Die einzunehmende Dosis von Clomipramin und/oder der anderen Antidepressiva muss daher durch den Arzt angepasst werden.

Antidepressiva aus der Gruppe der MAO-Hemmer dürfen wegen schwerer Nebenwirkungen keinesfalls zusammen mit Clomipramin eingenommen werden. Die MAO-Hemmer müssen mindestens 14 Tage vor der Einnahme von Clomipramin abgesetzt werden. Auch bei einem umgekehrten Wechsel von Clomipramin zu MAO-Hemmern gilt dieser Mindestabstand von 14 Tagen.

Neuroleptika, die ebenfalls auf die Psyche wirken, verstärken Clomipramin in seiner Wirkung. Dies gilt auch für die gleichzeitige Behandlung mit Antikonvulsiva wie Benzodiazepinen oder Barbituraten. Hier können vermehrt Krampfanfälle des zentralen Nervensystems auftreten.

Clomipramin kann die Wirkung von manchen Wirkstoffen gegen zu hohen Blutdruck (Antihypertensiva) wie beispielsweise Guanethidin, Reserpin, Betanidin, Clonidin oder Alpha-Methyldopa verringern oder aufheben.

Bei gleichzeitiger Gabe von Schilddrüsenhormonen ist besondere ärztliche Vorsicht geboten, da unerwünschte herzschädigende Effekte verstärkt werden können.

Wirkstoffe gegen Herzrhythmusstörungen vom Typ des Chinidin oder Amiodaron werden in ihrer Wirkung durch Clomipramin verstärkt.

Wirkstoffe, die den Abbau von Clomipramin in der Leber beschleunigen, wie Barbiturate, die Epilepsiemittel Carbamazepin und Phenytoin, Nikotin oder hormonelle Verhütungsmittel, verringern die Wirkung von Clomipramin. Carbamazepin und Phenytoin werden dabei gleichzeitig in ihrer Wirkung durch Clomipramin verstärkt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Blutgerinnungsmitteln vom Cumarin-Typ wie beispielsweise Phenprocoumon kann es zu Veränderungen der Blutgerinnung kommen. Die Gerinnungswerte müssen daher regelmäßig ärztlich überprüft werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Patienten mit Bluthochdruck und Kreislaufproblemen sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden, da es während der Behandlung zu starken Blutdruckabfällen kommen kann.
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ihre Herzfunktion durch den Arzt überwachen lassen (EKG-Kontrolle).
  • Bei Lebererkrankungen sollte während der Behandlung die Leberfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Eine regelmäßige ärztliche Überprüfung der Nierenfunktion wird insbesondere bei älteren Patienten angeraten.
  • Da es durch das Medikament zu Blutbildveränderungen kommen kann, muss der Arzt das Blutbild regelmäßig kontrollieren.
  • Ärztliche Kontrollen insbesondere bei Auftreten von Fieber und grippalen Infekten sind über die gesamte Behandlungsdauer notwendig.
  • Da bei Langzeitanwendung vermehrt Zahnkaries beobachtet wurde, sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt nötig.
  • EEG-Kontrollen durch den Arzt sind in regelmäßigen Abständen durchzuführen.
  • Schwer depressive Patienten und vor allem junge Erwachsene unter 30 Jahren sind trotz Therapie bis zum Eintritt einer Besserung besonders selbstmordgefährdet.
  • eine hoch dosierte Therapie darf nciht plötzlich beendet werden, da es sonst zu unerwünschten Reaktionen (Unruhe, Angstgefühl, Schweißausbruch, Schwindel, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Schlafstörungen) kommen kann.
  • Beim Auftreten von Übersteigerung (Manie) oder schizophrenen Symptomen ist das Medikament sofort abzusetzen.
  • Bei Patienten mit Epilepsie oder Hirnschäden kann es verstärkt zu Krampfanfällen kommen.
  • Bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise bei Gabe von Schilddrüsenhormonen kann das Medikament die herzschädigenden Effekte verstärken.
  • Vor örtlicher oder allgemeiner Narkose muss der Narkosearzt über die Behandlung mit dem Medikament informiert werden.
  • Bei Kontaktlinsenträgern können Hornhautschädigungen aufgrund einer verminderten Tränendrüsentätigkeit entstehen.
  • Intensive UV-Betrahlung (Sonne, Sonnenbank) sollte während der Behandlung vermieden werden.
  • Die antidepressive Wirkung des Medikaments wird durch Nikotin abgeschwächt.
  • Das Medikament kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen führen.
  • Die Reaktionsfähigkeit wird besonders in den ersten Tagen der Behandlung so weit beeinträchtigt, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. dies gilt vor allem im zusammenwirken mit Alkohol.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Clomipramin?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Clomipramin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Retardtabletten

So wirkt Clomipramin

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Clomipramin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Clomipramin gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Clomipramin

Clomipramin dient vor allem der Behandlung akuter und chronischer Angststörungen und Panikattacken, wie sie im Rahmen von Psychosen und Depressionen auftreten können. Es dämpft dabei die Angst und hellt die Stimmung der Patienten auf.

Der Wirkstoff kann zudem bei chronischen Schmerzen, die häufig auch eine psychische Komponente haben, innerhalb eines Therapiekonzeptes angewendet werden. Die Schmerzskala, die Clomipramin dabei abdeckt, reicht von leichten bis mäßig starken Schmerzen bis zu starken bis sehr starken Schmerzen.

Bei Kindern kann Bettnässen mit Clomipramin behandelt werden. Der Wirkstoff wird in diesem Fall bevorzugt am Abend gegeben.

Clomipramin kann außerdem gegen Schlaflähmung und Halluzinationen, die im Zusammenhang mit zwanghaften Schlafanfällen (Narkolepsie) auftreten, sowie zur Linderung der Beschwerden bei Kataplexie (speziellen Lähmungen der Kopfmuskulatur, oft durch starkes Erschrecken ausgelöst) wirksam eingesetzt werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clomipramin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Clomipramin

Clomipramin aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva hat eine geringe dämpfende und müde machende Wirkung und kann zudem die Auslösung, Weiterleitung und Wahrnehmung eines Schmerzes verhindern oder verringern. Dabei wirkt Clomipramin vor allem auf den Botenstoff Noradrenalin, weniger auf das Serotonin. Aus diesem Grund hat es auch einen gewissen antriebssteigernden Effekt.

Vom Körper wird Clomipramin unter anderem zu Desmethylclomipramin abgebaut. Auch dieser Wirkstoff wirkt noch antidepressiv. Dadurch erklärt sich die lang anhaltende Wirkung von Clomipramin bei Angststörungen und Panikattacken.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.